Kino in Düsseldorf Tausendfüßler-Film feiert Premiere im Bambi Kino
Düsseldorf · Seit ein paar Wochen ist er Geschichte: der Tausendfüßler. Um der abgerissenen Hochstraße ein Denkmal zu setzen, hat das Künstlerduo "Weisser Westen" jetzt einen Kurzfilm über sie gedreht.
Am Samstag wurde Premiere im Bambi Kino an der Klosterstraße gefeiert. "Die Idee zu dem Film ist uns gekommen, als klar war, dass der Tausendfüßler abgerissen wird", sagt Angela Fette. Gemeinsam mit Phillip Schulze bildet sie das Künstlerduo "Weisser Westen", das Performances und Kurzfilme präsentiert.
"Es gab eine große Künstlergruppe, die gegen den Abriss des Tausendfüßlers war. Es ist nicht richtig, wenn diese Art von Architektur aus den 1960er Jahren aus dem Stadtbild verschwindet", sagt Fette. Bei Minustemperaturen ging das Duo deshalb gemeinsam mit den Künstlern Jan Bonny und Jens Schillmöller mitten in der Nacht auf große Fahrt über die Hochstraße. In ihrem Film stellt sich die Gruppe den Tausendfüßler als Abschussrampe für Außerirdische vor.
Durch den Abriss können diese nun nicht mehr ins All fliegen. Als Alien verkleidet fuhren die Akteure deshalb auf einem Pick-up über die Hochstraße. "Das haben wir aber nur einmal geschafft — auf der Immermannstraße hat uns dann direkt die Polizei angehalten", erzählt Phillip Schulze. Als politische Aktion betrachten "Weisser Westen" ihren Film aber nicht. Vielmehr wollen sie ein öffentliches Zeichen setzen.
"Wenn ich als Kind über den Tausendfüßler gefahren bin, war das immer ein dreiminütiges Großstadtgefühl für mich", sagt Schulze. Doch nach seinem Abriss würde man nur noch sehen, wie hässlich die Gebäude drum herum seien.