Für Doris Hildesheim, Leiterin des Studierendenservice an der HHU, ist es wichtig, die Aufgabe der neuen "Talentscouts" richtig zu bewerten. Warum noch mehr Menschen an die Uni bringen, wenn anderswo schon von Bildungswahn, von einer Überflutung des Arbeitsmarktes mit Akademikern die Rede ist? "Die Über-Akademisierung ist ein gesellschaftliches Problem", sagt Hildesheim. Die "Talentscouts" sollen auch nicht einfach dafür sorgen, dass es mehr Studenten gibt, sondern dafür, dass den richtigen Menschen die Chance auf ein Studium zukommt: "Wir wollen, dass die richtigen Schüler das für sie richtige studieren - und das Studium dann möglichst auch nicht abbrechen." Dazu müsse ihnen jedoch erst einmal klargemacht werden, was ihnen ein Studium bringen kann und wie sie den universitären Anforderungen gerecht werden können. Ab der zehnten Klasse sollen die Düsseldorfer Schüler mit den "Talent-scouts" in Kontakt treten können. Dazu soll es Sprechstunden geben, zu denen die Helfer an den Gymnasien, Gesamtschulen und Berufskollegs sind. Ihre Teilnahme an Lehrerkonferenzen soll die Zusammenarbeit der Schulen mit den Universitäten stärken. Auch bei außerschulischen Aktivitäten könnten sich die "Scouts" (englisch für Aufklärer, Pfadfinder) einbringen. "Der Kontakt soll sich nicht nur auf die Schule beschränken", sagt Hildesheim. Besonders wichtig sei es, dass auch die Eltern ins Gespräch mit den neuen Studienberatern kommen.

Am Donnerstag informieren Vertreter der Universität, des Wissenschaftsministeriums NRW und "Talentscouts" über das Projekt. Lehrer, Schuldirektoren und Interessierte sind dazu ab 18 Uhr in das Oeconomicum (Gebäude 24.31) auf dem HHU-Campus an der Universitätsstraße 1 eingeladen.