Neues Web-Angebot in Düsseldorf Der 10. April ist Tag der Provenienzforschung

Düsseldorf · Raubkunst ist ein heißes Eisen – das hat auch Düsseldorf in der Vergangenheit zu spüren bekommen. Jetzt will die Stadt zeigen, dass sie das Thema ernst nimmt - mit einem neuen Web-Angebot, das am Tag der Provenienzforschung startet.

Welche Geschichte haben Kunstwerke? Wer hat sie einmal besessen, unter welchen Umständen wurden sie gekauft und verkauft? Mit diesen Fragen befassen sich Provenienzforscher. Nicht immer, aber häufig geht es auch um Raubkunst – Werke, die beispielsweise unter Emigrationsdruck oder gar Gewaltandrohung verkauft wurden und deshalb möglicherweise rechtmäßig den Erben der ursprünglichen Besitzer zustehen.

Düsseldorf ist in der Vergangenheit beim Thema Raubkunst international in die Kritik geraten. Die Kontroverse um das Erbe des jüdischen Galeristen Max Stern (1904 -1987) hat vor allem in Kanada für einen Aufschrei gesucht. Nun will die Stadt einmal mehr zeigen, dass sie das Thema Provenienzforschung sehr ernst nimmt. Am 10. April – dem bundesweit ersten Aktionstag zum Thema – geht deshalb ein neues Web-Angebot online. Das Kulturdezernat der Stadt will mit der Website die Möglichkeit schaffen, sich zu informieren. Ab dem 10. April können Internetnutzer unter www.duesseldorf.de/kulturamt/provenienzforschung zahlreiche Infos finden: Bisherige und laufende Forschungsprojekte werden vorgestellt, es wird über Auskunfts- und Restitutionsgesuche informiert und es werden aktuelle Tätigkeiten, beispielsweise zu den Meilensteinen der Galerie Stern, mitgeteilt.

Der Internationale Tag der Proveniensforschung soll künftig einmal jährlich am zweiten Mittwoch im April stattfinden. Koordiniert wird der Aktionstag durch den Arbeitskreis Provenienzforschung e.V., ein seit 2000 bestehender Zusammenschluss von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, der seit 2014 als eingetragener Verein organisiert ist. Der Arbeitskreis vernetzt Forscher miteinander und fördert den interdisziplinären Austausch.

(hpaw)
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