Düsseldorf Tag der offenen Tür in der neuen U-Bahn

Düsseldorf · Die Stadt plant für Dezember zwei Tage der offenen Tür in der Wehrhahn-Linie. Bei den Führungen werden ein Bahnhof im Rohbau und der Tunnel zu sehen sein.

 Projektleiter Gerd Wittkötter erwartet für Anfang Dezember zahlreiche Gäste im Tunnel der Wehrhahn-Linie.

Projektleiter Gerd Wittkötter erwartet für Anfang Dezember zahlreiche Gäste im Tunnel der Wehrhahn-Linie.

Foto: Bretz, Andreas

Die ersten Fahrten mit der neuen Düsseldorfer U-Bahn sind erst in der zweiten Hälfte 2015 möglich, einen Eindruck von der künftigen Unterwelt der Landeshauptstadt können sich die Bürger aber schon in diesem Jahr machen. Erstmals und voraussichtlich zum einzigen Mal wird es im Dezember ein Wochenende der offenen Tür geben. Das bestätigte das Verkehrsdezernat auf Anfrage der Rheinischen Post. Die Führungen starten am künftigen Bahnhof Graf-Adolf-Platz. Weitere Details will die Stadt Mitte November bekanntgeben.

Das besondere Angebot wird durch einen Puffer im Zeitplan möglich. Die Bauleitung hatte vorsichtshalber mehr Zeit eingerechnet, um den Rohbau des Bahnhofs Graf-Adolf-Platz fertigzustellen. Nun steht der Rohbau aber in der idealen Zeit, während die Gleisarbeiten erst 2013 beginnen.

Der Graf-Adolf-Platz gilt als einer der Knotenpunkte im künftigen Netz der Rheinbahn, weil um ihn herum zahlreiche Arbeitsplätze (zum Beispiel im Hochhaus GAP 15) und Einkaufsstraßen liegen. Vom Graf-Adolf-Platz sind die Königsallee, die Friedrichstraße und die kleinen Geschäfte der Carlstadt nur wenige Meter entfernt.

Der Rohbau, den die Bürger besichtigen, zeigt die spätere Struktur des Bahnhofs. Die Station wird drei Eingänge haben: einen großen mit Rolltreppe und festen Stufen auf dem Graf-Adolf-Platz, einen kleinen an der Ecke zur Kasernenstraße mit Rolltreppe und einen am Schwanenspiegel mit einer normalen Treppe. Von der Oberfläche gelangen die Nahverkehrsnutzer so zunächst auf die so genannte Verteilerebene, von dort geht es über weitere Treppen zum Bahnsteig. Dieser Weg wird später von einem Werk des Künstlers Manuel Franke gesäumt sein.

Neben der Station wird für die Bürger auch der Tunnel zu sehen sein, der anschaulich macht, wie die Tunnelbohrmaschine dort zugleich gegraben und gebaut hat. Die Röhre ist aus vielen leicht gebogenen Stücken wie bei einem Puzzle zusammengesetzt. Diese "Puzzlestücke" heißen Tübbings, sind 1,50 Meter breit und 6,5 Tonnen schwer. Jeweils acht Tübbings bilden einen Tunnelring, auf der gesamten Strecke zwischen Bilk und dem Wehrhahn sind 12 144 Stücke verbaut. Der Tunnelbohrer hatte die Tübbings in seinem hinteren Teil an Bord. Immer wenn sich das Schaufelrad 1,50 Meter nach vorne gearbeitet hatte, wurden hinten mit einem Roboterarm die Stücke rundherum platziert, verschraubt und so ein weiterer Tunnelring gebaut.

Der Graf-Adolf-Platz ist Teil des südlichen Asts der Wehrhahn-Linie, in dem die Bauarbeiten am weitesten fortgeschritten sind. In Bilk war Anfang 2010 der Tunnelbohrer gestartet, parallel dazu hatten die Ingenieure die Bahnhöfe von der Oberfläche nach unten gebaut. Deshalb steht am Kirchplatz bereits der Rohbau. Der Startschacht des Tunnelbohrers ist mittlerweile gefüllt, und direkt am S-Bahnhof Bilk ist bereits zu erkennen, wo die U-Bahnen über die Rampe wieder ans Tageslicht kommen.

(ila)
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