Meerbusch Swing am Vormittag

Düsseldorf · Der Start für die neue Reihe "Samstags-Matinée" im Buch- und Kunstkabinett Mönter in Osterath scheint gelungen: Veranstalter und Besucher waren zufrieden. Das nächste musikalische Treffen ist nach den Sommerferien.

 Dieter Weirich am Piano, Achim Eich am Tenorsaxophon, Steffen Molderings am Bass und Richard Bredelin an der Gitarre (v.l.) begeisterten ihr Publikum im Buch- und Kunstkabinett Mönter in Osterath.

Dieter Weirich am Piano, Achim Eich am Tenorsaxophon, Steffen Molderings am Bass und Richard Bredelin an der Gitarre (v.l.) begeisterten ihr Publikum im Buch- und Kunstkabinett Mönter in Osterath.

Foto: RP, U. Dackweiler

Waren es die angekündigten Swing- und Balladen-Evergreens der 30er und 40er Jahre, die das Publik anzogen? Oder war es der gelungene Musikvortrag des "kleinen feinen Jazz-Quartetts"? Wahrscheinlich stimmte die Mischung. Denn einerseits spielten "Dawn and Dusk" sich in die Herzen der Zuschauer, und andererseits hatten auch die Nähe und intime Atmosphäre einen Anteil an dem Erfolg der ersten Auflage der "Samstags-Matinée" im Osterather Buch- und Kunstkabinett Mönter.

"Der Test ist gelungen", freute sich Konrad Mönter. "Ich bete nicht nur, ich tue auch etwas", gehört zur Philosophie des Geschäftsmanns. So bietet er die Matinée-Reihe bei freiem Eintritt an, serviert Erfrischungsgetränke auch im sommerlich anmutenden Innenhof und war glücklich über das Wohlgefühl, dass seine Kundschaft anlässlich des Vormittagskonzerts spürbar verströmte. Das ist kein Wunder, denn ein Tag, der mit einem Guten-Morgen-Blues beginnt, verheißt nur Angenehmes. Achim Eich war es, der diesen erdachten Blues-Titel überbrachte. Der Musiker bediente nicht nur souverän und volltonig das Tenorsaxophon, sondern hatte auch die Moderation übernommen. "Zum ersten Mal", ließ er in der Pause wissen.

Auch Richard Bredelin hatte Anteil an der jazzigen Partie. Das Lank-Latumer Zuhause des Gitarristen ist Anlaufstelle für die Proben von "Dawn and Dusk". Dort laufen die Fäden offensichtlich glatt zusammen. Denn die daraus entstehende Harmonie war dem Spiel der routinierten Amateur-Jazzer anzuhören. Das trifft auch für Dieter Weirich zu. Der Pianist der alten Schule nahm die musikalische Gestaltung mit Gefühl in seine Hände und entlockte dem Flügel fein gelagerte Töne. Den Tatsachen nach war lediglich Profi-Musiker Steffen Molderings mit den Quartett-Gepflogenheiten nicht vertraut. Er sprang kurzfristig für den erkrankten Gerd Rütten ein. Doch seinem Spiel am Bass war das nicht anzumerken. Der Leiter der Musikschule Neukirchen-Vluyn spielte seine Erfahrungen gekonnt aus, und so behielt die Behauptung von Richard Bredelin, "diese Besetzung ist erprobt", Bestand.

"Ein stehendes Jazz-Konzert" hatte sich das Quartett gewünscht. Das trotzdem viele der Zuhörer auf Stühlen Platz nahmen, schmälerte den Genuss an "Autumn Leaves", "I can‘t give you anything but love" oder "Lazy River" keines Falls. Rhythmus und Klang waren aufs Angenehmste vertraut und die musikalische Darbietung der Instrumentalisten war einfach lustvoll.

(RP)
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