Casting-Show Supertalent: Düsseldorferin im Halbfinale

Düsseldorf · Am Samstag Abend singt sie nicht wie sonst allein in ihrem Zimmer, sondern vor etlichen Zuschauern im TV-Studio und vor den Bildschirmen. Laura Pinski ist 16 Jahre alt, besucht das Gymnasium und nebenbei stellt sie regelmäßig Aufnahmen auf der Videoplattform "Youtube" online, auf denen sie ihre Lieblingslieder singt.

 Laura Pinski, 16, steht am Samstag im Halbfinale von "Das Supertalent"

Laura Pinski, 16, steht am Samstag im Halbfinale von "Das Supertalent"

Foto: Hans-Juergen Bauer

Im Halbfinale der sechsten Staffel der RTL-Castingsendung "Das Supertalent" (20.15 Uhr) steht die Düsseldorferin am Samstag auf einer der großen Bühnen und muss sich gegen elf Kandidaten durchsetzen, das Publikum und die Jury überzeugen. "Ich weiß, dass ich nicht die Beste bin", sagt sie. "Andere haben stärkere Stimmen, sind professioneller, aber ich bin erst 16 Jahre alt."

Für Jury-Mitglied Thomas Gottschalk reichte das bisher nicht: Er gab der Nachwuchssängerin im Gegensatz zu seinen Kollegen Dieter Bohlen und Michelle Hunziker in der ersten Runde eine Absage, wegen zwei positiver Bewertungen kam Laura trotzdem weiter.

"Nun geht es darum, dass ich singe"

In aller Öffentlichkeit wurde nach ihrem Auftritt ihre Vergangenheit diskutiert. Die Gymnasiastin litt als Kind an Knochenkrebs, musste operiert werden. Eines ihrer Hüftgelenke und ein Teil des rechten Oberschenkelknochens wurden durch eine Knochenprothese ersetzt. "Ich habe mich daran gewöhnt, dass darüber berichtet wird", sagt sie. "Diese Krankheit gehört zu mir. Auch vor dem Supertalent war ich damit schon in den Medien." Ihre zehn Jahre ältere Schwester Miriam Pinski war 2006 zur Miss Düsseldorf gewählt worden, auch da bekam Laura viel Medienaufmerksamkeit. "Das ist schon in Ordnung so. Ich war nun mal sehr krank", sagt sie. "Nun geht es aber darum, dass ich singe. Allein das sollte bewertet werden."

Sechs Jahre ist es her, dass die Schülerin akut krank war, nach zehn Jahren spricht man bei Knochenkrebs von Heilung. Zurück geblieben ist ein sieben Zentimeter kürzeres Bein. "Das wird durch sonderangefertigte Schuhe ausgeglichen", sagt der Teenager. Fünf Kandidaten kommen in der Live-Show weiter, nur einen davon wählt die Jury aus, die anderen vier werden über ein Telefon-Voting weitergewählt.

"Ich hoffe auf meine Unterstützer, die für mich anrufen", sagt das Mädchen. Die Mutter ist überzeugt vom Talent der jüngeren Tochter. "Als Laura gesungen hat, sah Gottschalk sehr zufrieden aus und hat gelächelt", sagt Wanda Pinski. "Und dann hat er ihr ein ,Nein' gegeben."

"Abitur ist Pflicht"

Laura ist da realistisch. "Es hat ihm nicht gut genug gefallen und er war sich sicher, dass ich in der nächsten Runde nicht bestehen kann", sagt sie. "Vielleicht wollte er mich schützen: Vor der Branche und einer großen Enttäuschung." Laura will sich, auch falls sie weiterkommt, nicht auf eine Karriere im Musikbusiness verlassen: "So oder so würde ich zuerst meine Schule fertig machen, das Abitur ist Pflicht." "Nach dem Abi könnte ich mir auch einen Job als Lehrerin oder im Medienbereich vorstellen." ken/RP-Foto: Hans-Jürgen Bauer

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