Düsseldorf Supermarkt-Räuber verurteilt
Düsseldorf · Für einen Raubüberfall mit einem Schlachterbeil auf einen Supermarkt in Lohausen im Herbst 2011 hat eine Jugendkammer des Landgerichts am Donnerstag drei geständige Angeklagte verurteilt. Gegen den Tippgeber (23), der in jener Filiale als Auszubildender tätig war, wurden 21 Monate Bewährungsstrafe verhängt. Ein gleichaltriger Freund, der den Raubplan ausgeführt hatte, muss drei Jahre in Haft. Der mit 19 Jahren jüngste Komplize kam mit einer Jugendstrafe von 21 Monaten davon, die zur Bewährung ausgesetzt wurde. Damit entsprach das Gericht den Strafanträgen der Staatsanwältin.
Wochen vor der Tat hatte das Trio mehrfach besprochen, wie es wäre, die Filiale auszurauben. Als Mitarbeiter gab der 23-Jährige wertvolle Insider-Tipps: Wo der Tresor stand, wer den Schlüssel dazu hat, wo sich Alarmknöpfe befinden und wie man den Türmechanismus für die anschließende Flucht bedient.
Frühmorgens gegen 4 Uhr lauerten zwei der Angeklagten dann der stellvertretenden Filialleiterin auf und zwangen sie mit Waffengewalt, den Supermarkt zu öffnen. Der Tippgeber blieb im Bett — aus Angst, er könne bei der Tat von seinen Kollegen erkannt werden. Doch statt der erhofften 300 000 Euro aus dem Tresor mussten sich die Räuber mit 5000 Euro begnügen. Weil die Vize-Chefin der Filiale nämlich keinen Tresorschlüssel besaß, konnten die Täter nur Kasseneinsätze mit Wechselgeld erbeuten. Erst ein Jahr später gelangte die Polizei über eine DNA-Spur auf einem Kabel, das zur Fesselung der Angestellten verwendet worden war, zu dem Auszubildenden dieser Filiale und dessen Kumpanen.
Vor Gericht baten alle Drei um Entschuldigung bei ihrem Opfer (45), das noch Wochen danach unter Panikattacken litt — speziell dann, sobald die Dunkelheit einsetzte. Doch nun, so die überfallene Frau, habe sie sich stabilisiert. Der Miträuber (19) hätte für seinen Tatanteil eigentlich eine Bewährungsstrafe verwirkt, aber mit Rücksicht auf sein Alter hat das Gericht das mildere Jugendstrafrecht angewendet.