Düsseldorf Zwillingsmädchen stirbt nach Sturz — Mutter erleidet schweren Schock

Düsseldorf · In Düsseldorf-Bilk ist am Donnerstag ein 16 Monate altes Kind aus mehr als zwölf Metern Höhe auf den Gehweg gestürzt. Die Mutter erlitt einen Schock. Jetzt ermittelt die Kriminalpolizei.

Düsseldorf-Bilk: Kleinkind stürzt aus dem Fenster
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Eine Familie erlebt in Bilk den Alptraum aller Eltern: Am Morgen ist die Tochter des Paares aus einem Fenster der Mietwohnung im vierten Stock gestürzt. In der Uni-Klinik erlag das kleine Mädchen wenig später seinen Verletzungen. Die Kriminalpolizei hat ein routinemäßiges Todesermittlungsverfahren eingeleitet, das auch die erfahrensten Beamten nicht kalt lässt. Sie sollen klären, wie es zu dem tödlichen Sturz an der Ludgerusstraße gekommen ist.

Sie haben zwei Zeugen, die ihnen aber nicht weiterhelfen können: Die 31-jährige Mutter erlitt nach dem Sturz des Kindes einen schweren Schock, musste selbst in der Uni-Klinik behandelt werden und ist wohl auch am Freitag noch nicht vernehmungsfähig. Außer ihr war zum Unglückszeitpunkt nur die Zwillingsschwester des Mädchens in der Wohnung.

Von Notfallseelsorgern betreut

Den Vater holte die Polizei am Vormittag in Begleitung von Notfallseelsorgern an seinem Arbeitsplatz ab, brachte ihn in die Uni-Klinik, wo sein Kind zu dieser Zeit noch ums Überleben kämpfte — und den Kampf schließlich verlor. Die ganze Familie, zu der noch ein älterer Bruder der Zwillinge gehört, der zum Unfallzeitpunkt wohl in der Schule war, wird von Notfall-Seelsorgern betreut.

Es ist nicht die beste Lage Düsseldorfs, wo die kleine Ludgerusstraße vom stark befahrenen Hennekamp abbiegt, aber es ist auch kein sozialer Brennpunkt. Die Mietshäuser sind nicht neu, aber gepflegt. Was sich hinter den Fenstern der Wohnung der Eltern am Donnerstagmorgen um 8.30 Uhr abspielte, ist unklar. Nur, dass das kleine Mädchen plötzlich auf dem Gehweg lag. Schwerst verletzt. Die Feuerwehr schickte den Babynotarztwagen und ein Rettungsteam, die das schwer verletzte Kind sofort in die Uni-Klinik brachten. Die verfügt über eine spezielle für Kinder eingerichtete intensivmedizinische Abteilung.

Polizei hat keine Hinweise auf ein Verbrechen

Trotzdem: "Einen ungebremsten Fall aus solcher Höhe auf den Gehweg zu überleben — das wäre ein Wunder", sagte einer der Ersthelfer. Und das Wunder blieb aus. Auch die Spezialisten der Kinderstation K6 konnten das kleine Mädchen nicht retten.

Die Polizei geht nach ersten Ermittlungen von einem Sturz aus, hat keine Hinweise auf ein Verbrechen. Doch auch, wenn der Tod des Kindes sich als tragischer Unfall erweisen wird, könnte die Staatsanwaltschaft Verfahren wegen Verletzung der Aufsichtspflicht oder Fahrlässigkeit einleiten. In der Vergangenheit sind solche Verfahren aber in der Regel eingestellt worden.

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