Düsseldorf Studie: Hafenausbau in Reisholz drängt

Düsseldorf/Neuss · Im Jahr 2030 wird es in Düsseldorf einen Mangel an Hafenkapazität geben. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung. Gleichzeitig wurden Ideen für eine Gestaltung des Reisholzer Hafens vorgestellt. Heute diskutieren die Anwohner.

 Die Pläne zum Ausbau des Reisholzer Hafens sind im Süden umstritten.

Die Pläne zum Ausbau des Reisholzer Hafens sind im Süden umstritten.

Foto: Christoph Göttert

Der Güterumschlag in den Häfen Düsseldorf und Neuss wird in den kommenden Jahren laut einer Studie des Instituts Planco deutlich zunehmen. Demnach wächst die Zahl der in den Binnenhäfen bewegten Stückgüter bis zum Jahr 2030 um 250 Prozent.

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Foto: RP/Sundara

Die Zahl der umgeschlagenen Container steigt der Analyse zufolge um rund 130 Prozent. Bei der Prognose der Containermenge geht es vor allem um Transporte von den niederländischen Seehäfen Amsterdam und Rotterdam bis nach Düsseldorf. "Zur Abwicklung der prognostizierten Mengen fehlen in den Häfen Neuss und Düsseldorf im Jahr 2030 bis zu 170 Hektar Umschlagfläche", heißt es in dem Papier, das gestern der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Dies entspricht der Fläche von 170 Fußballfeldern. Hinzu kämen mindestens zehn Hektar für mit dem Container- und Güterumschlag verbundene Logistik.

"Das Ziel der Untersuchung war es, den Bedarf an Umschlagskapazitäten und Logistikflächen am Standort Reisholz im Jahr 2030 zu prognostizieren. Dazu haben wir bereits bestehende Prognosen zur generellen Entwicklung des Güterverkehrs mit einer Erhebung des Bedarfs der Unternehmen vor Ort kombiniert", sagte Gunnar Platz, Geschäftsführer von Planco. Das Essener Institut führte die Erhebung im Sommer 2012 über Interviews bei mehreren Unternehmen im Düsseldorfer Süden durch.

Mit der Bedarfsanalyse wollen die im Industriekreis zusammengeschlossenen Unternehmen ihre Forderung nach einem Ausbau des heute in weiten Teilen brachliegenden Reisholzer Hafengeländes bekräftigen. "Die Ergebnisse der Bedarfsanalyse unterstreichen, wie wichtig ein Hafenausbau für die lokale Industrie und den Wirtschaftsstandort Düsseldorf ist", sagte Nikolai Juchem aus dem Vorstand der Initiative "Zukunft durch Industrie.

Nur auf Wasserstraßen wie dem Rhein habe man noch ausreichend Kapazitäten, um den stark ansteigenden Güterverkehr von den teilweise überlasteten Straßen und Schienen zu verlagern. "Zum Güterumschlag braucht es dann leistungsfähige Binnenhäfen. So einer könnte in Reisholz entstehen", so Juchem.

Der Chef der Neuss-Düsseldorfer Häfen, Rainer Schäfer, präsentierte gestern erstmals Pläne über eine mögliche Aufteilung bei der Nutzung des Hafengeländes. So ist nicht, wie anfangs vermutet, ein reiner Containerterminal geplant. 22 Hektar im Süden des Geländes sollen für Container ausgebaut werden. Für den Umschlag von Massengüter und Schwerlasten (Krane, Bagger) sind 15 Hektar vorgesehen. Am bestehenden Umschlagsplatz für flüssige Güter von Henkel und BASF wird festgehalten (drei Hektar). Außerdem wäre ein fünf Hektar großer Bahnterminal und zehn Hektar für Logistik denkbar.

Im Düsseldorfer Süden ist der Hafenausbau umstritten. Eine Bürgerinitiative spricht sich dagegen aus. Heute werden die Ergebnisse der Bedarfsanalyse den Bürgern in der Kantine von Demag Cranes in Benrath, Forststr. 16, vorgestellt. Beginn: 18.30 Uhr.

(RP/ila/url)
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