Kinofilm in Düsseldorf "Stromberg"-Team dreht am Schloss Garath
Die Straße "Am Kappeler Feld" in Garath ist gesperrt, aber weit und breit ist kein Grund dafür ersichtlich. Keine Baustelle, kein offener Kanaldeckel. Sladan Jovanovic klärt die verwunderten Autofahrer auf: Am Schloss Garath wird ein Kinofilm gedreht.
Er muss aufpassen, dass niemand im unpassenden Moment durchs Bild fährt. "Die meisten haben dafür Verständnis und sind neugierig. Nur ein paar Fahrer sind richtig ungeduldig geworden", sagt Jovanovic. Freundlich beantwortet der ganzen Tag die gleichen Fragen: Stromberg, der Film zur gleichnamigen ProSieben-Fernsehserie wird gedreht.
Nein, Fotos und Autogramme sind nicht möglich. Über sein Funkgerät hört der junge Mann die Anweisungen des Drehteams am Schloss mit. In den kurzen Drehpausen darf er die Autos durchlassen. Nur die Fußgänger kommen doch noch ein bisschen näher ans Geschehen.
Zwei große Busse stehen auf dem Schloss-Vorplatz, vor dem Eingang hat sich eine Menschentraube versammelt. Elke Pufal, die gerade mit ihrem Vater einen Spaziergang durch den Park macht, würde gerne noch ein bisschen beobachten, wie ein Film gedreht wird: "Aber uns ist leider gerade von einem Mitarbeiter gesagt worden, dass wir nicht stehen bleiben dürfen."
Viel zu sehen ist vom Gehweg aus sowieso nicht: Nur viele Rücken der Statisten, die ein oder andere Kamera und ein großes Mikrofon. Die Menschen halten Plakate hoch, rufen "Freiheit für Stromberg". Eine Demonstration wird heute also gespielt.
Von den Stromberg-Darstellern Christoph Maria Herbst, Bjarne Mädel, Oliver Wnuk, Diana Staehly und Milena Dreißig keine Spur. Nur ein paar Minuten zu Fuß entfernt, am Schützenplatz an der Frankfurter Straße, hat die Film-Crew ihr Basis-Lager aufgeschlagen. Mehrere Wohnwagen und Wohnmobile — Maske, Garderobe, Catering, Toiletten. "Christoph" steht handschriftlich auf einem Zettel, der schief an der Tür eines ganz normalen Wohnmobils hängt — auch für den Hauptdarsteller gibt's keinen Luxusbus. Jemand hat Plastikfiguren und Plüschtiere verteilt, an jeder Mülltonne hängt eine kleine Plastikratte.
Eigentlich ist für 17.30 Uhr der Fototermin für die Journalisten geplant, doch der verschiebt sich. Gemeinsam werden die Pressevertreter von der Basis wieder zum Schloss gefahren. Dort heißt es warten. "Wir müssen das Pensum schaffen bis die Sonne untergeht", erklärt Produktionsleiter Martin Kopischke und beobachtet lächelnd, wie die Journalisten frierend am Set stehen. "Sie lernen gerade das, was auch die Praktikanten am ersten Tag lernen. Man kann sich nie warm genug anziehen."
Das Team und die Statisten waren heute schon den ganzen Tag draußen. "Am Schloss wurden heute nur Außenaufnahmen gemacht, die Innenaufnahmen sind dann woanders", sagt Kopischke. Zehn von 30 Drehtagen sind abgeschlossen. Über den Inhalt des Films verrät er nichts. Um kurz nach 18 Uhr ist die letzte Aufnahme fertig — eine reine Tonaufnahme.
Die Statisten reden, johlen und pfeifen ein letztes Mal auf Kommando, ehe sie alle schnell in den großen Bussen verschwinden. Für ein paar Minuten posieren die Hauptdarsteller noch für die Fotografen, dann ist der Drehtag auch für sie vorbei. Ab 20. Februar 2014 soll der Film in den Kinos zu sehen sein.