Winter in Düsseldorf Der Schnee ist da

Düsseldorf · Nach fünf Tagen Dauerfrost gibt es keine Zweifel mehr: Der Winter ist da. Nicht nur die Awista bereitet sich in Düsseldorf auf die ersten Großkampftage der Saison vor.

Der erste Schnee in Düsseldorf 2019
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Der erste Schnee in Düsseldorf 2019

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Foto: Anne Orthen

Am Dienstagabend hat sich in Düsseldorf-Derendorf ein Unfall ereignet. Ein Mercedes kam dabei von der Straße ab und krachte in einen Stromkasten. Außerdem riss das Auto eine Litfaßsäule um. In den umliegenden Häusern fiel daraufhin der Strom aus.

Ab 2 Uhr gilt bei der Awista Streustufe I, um 4 Uhr soll die zweite Stufe ausgerufen werden. Für 52 Fahrzeuge und ihre Besatzungen ist angesichts der angekündigten Schneefälle Rufbereitschaft angekündigt. 

Awista Die Vorbereitungen auf den ersten Schnee haben nicht erst am Dienstag begonnen. Seit Tagen bringt der Winterdienst an gefährlichen Stellen und auf den wichtigten Strecken eine Sole auf die Fahrbahn auf. Die soll Blitzeis-Bildung verhindern. Die 3800 Tonnen Streugut (Salz und Split) im Lager sind diesen Winter kaum angetastet worden und Awista-Sprecher Ralf Böhme ist zuversichtlich, dass es reicht.

 Ein Mercedes rammte an der Moltkestraße in Düsseldorf einen Stromkasten und eine Litfaßsäule.

Ein Mercedes rammte an der Moltkestraße in Düsseldorf einen Stromkasten und eine Litfaßsäule.

Foto: Gerhard Berger

Auch wenn bei Extrembedingungen schon mal zwei Mal am Tag 300 Tonnen auf dem Straßen- und Wegenetz verbraucht werden. In der Nacht zu Dienstag hielten sich ab 2 Uhr 30 Mitarbeiter mit 30 Fahrzeugen bereit, um in Streustufe 1 Straßen und Radwege freizuräumen, ab 4 Uhr standen dann auch die Überwege auf dem Plan. „Die Böden sind kalt, wenn es schneit, wird der Schnee auch liegenbleiben.“ Aber selbst über die angekündigten sieben Zentimeter „kann unser Winterdienst nur lachen“. 

Rheinbahn Schon seit einer Woche werden die 700 Weichen im Liniennetz der Bahnen beheizt. Bei zu viel Schnee allerdings könnten sie verstopfen. Auch deshalb hat die Rheinbahn ihren Winterdienst für heute Nacht in Rufbereitschaft versetzt. 

Stadtwerke Frieren muss niemand: Mit drei Heizwerken sorgen die Stadtwerke für genügend Wärme in Düsseldorf. Im Heizkraftwerk an der Lausward werden Strom und Fernwärme erzeugt, das Heizkraftwerk in Flingern erzeugt ebenfalls Strom und Fernwärme (mit Hilfe des Dampfes aus der Müllverbrennungsanlage). Im Heizwerk in Garath sorgen vier Heißwasserkessel dafür, dass pro Stunde 1,5 Millionen Liter Wasser für Heizung und 300.000 Liter Trinkwasser aufgeheizt werden können.

 Ein Feuerwehrmann hilft einem Schwan auf der Landskrone. Das Tier hat ein verkümmertes Bein und deswegen Probleme auf dem Eis.

Ein Feuerwehrmann hilft einem Schwan auf der Landskrone. Das Tier hat ein verkümmertes Bein und deswegen Probleme auf dem Eis.

Foto: RP/Dominik Schneider

Außerdem verfügt das Werk in Garath über ein Biomasse-Heizkraftwerk. Auch in Flingern kann man auf einen erhöhten Bedarf mit zwei Heißwasserkesseln reagieren. Bereits am Montag haben die Stadtwerke erste Kälteauswirkungen messen können: Gegen sechs Uhr morgens stieg der Fernwärme-Verbrauch (der lag vergangene Woche im Schnitt zwischen 210 und 270 Megawatt) kurzzeitig bei 350 Megawatt. Grund: Büro- und Gewerbegebäude waren über das Wochenende ausgekühlt und mussten wieder aufgeheizt werden. 

Flughafen Sprecher Christian Hinkel geht nicht davon aus, dass sich der Schneefall auf den Flugbetrieb auswirkt. Der Airport ist für alle Fälle vorbereitet, schon seit September sind die Mitarbeiter geschult, die Fahrzeuge gewartet worden: „Team und Material sind jederzeit einsatzbereit.“ Ähnlich wie die Rheinbahn hatte der Flughafen nach erheblichen schneebedingten Ausfällen in den Wintern 2009 und 2010 seinen Winterdienst deutlich aufgerüstet und verfügt jetzt über 22 Spezialfahrzeuge. 200 Tonnen Sand und 350.000 Liter Enteisungsmittel sind eingelagert. Unter die Frostschutzdusche müssen aber alle Flieger schon seit dem 1. Oktober, um Schnee- und Frostansätze auf Rumpf- und Tragflächen zu verhindern. 

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Foto: Johannes Bornewasser

Vögel Nicht so richtig vorbereitet sind die Wasservögel in der Stadt, zumindest die kleinen. „Gesunde, erwachsene Tiere können nicht fest frieren“, sagt Margarethe Bonmariage, die Schwanenmutter aus dem Hofgarten. Eine Fettschicht im Gefieder isoliert die Vögel gegen die Kälte.

In der Regel suchen Schwäne, Enten und andere Wasservögel eisfreie Stellen auf. Nur Jungtiere können sich manchmal nicht rechtzeitig aus dem Wasser retten. „Problematisch kann es auch für kranke Vögel werden“, sagt Bonmariage. Wer so ein Tier in Not sieht, sollte die Feuerwehr alarmieren und (siehe Info) keinesfalls selbst die Rettung versuchen.

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