Düsseldorf Streitschlichter für Probleme in der Partnerschaft

Düsseldorf · Vortragsreihe der Katholischen Lebensberatung

Nach 14 Jahren Kindererziehung will die Mutter wieder in ihren Beruf zurückkehren. Ihr Ehemann dagegen beharrt darauf, dass er allein berufstätig bleibt. Die Positionen sind festgefahren, über Gründe wird nicht gesprochen. "Wegen dieses Streits kann die Partnerschaft zerbrechen, eine Vermittlung ist nötig", schildert Michael Bruckner, Leiter der katholischen Ehe-, Familien- und Lebensberatung, einen typischen Fall aus der Praxis der Beratungsstelle.

Solche typischen Fälle und Hilfestellungen werden jetzt in einer Vortragsreihe sowie Workshops mit Fachleuten diskutiert. "Beratungsstellen erfahren schnell gesellschaftliche Entwicklungen. Die sollen bekannt gemacht und Lösungsmöglichkeiten genannt werden", nennt Bruckner einen Grund für diese Reihe, in der es jetzt um Mediation geht.

Diese Methode, in der ein Berater versuche, Streit zu schlichten, wird laut Bruckner eingesetzt, um das sture Beharren auf einer Position aufzubrechen. "Statt immer nur die Position zu nennen, müssen die Partner lernen, ihre Interessen zu formulieren", erklärt Bruckner. Die Ehefrau in diesem Fall wollte nicht allein in der leeren Wohnung ohne Kinder sitzen, sondern durch den Beruf unter Menschen kommen. Ihr Mann dagegen wollte die momentanen guten Aufstiegsmöglichkeiten in seinem Unternehmen nutzen. "Hinter diesen Interessen werden Bedürfnisse nach der persönlichen Selbstverwirklichung sichtbar, die die Partner gegenseitig verstehen müssen, damit die Partnerschaft geling", sagt Bruckner. Das Ziel einer Mediation sei, zukunftsorientierte Verhaltensweisen, beispielsweise offene Gespräche über unterschiedliche Interessen, aufzuzeigen.

Der Vortrag über Mediation als Streitschlichtung beginnt am Mittwoch, 25. September, um 19 Uhr im Lambertushaus am Stiftsplatz.

(bro)
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