Landgericht Düsseldorf Streit um Beuys-Ausstellung: Urteil erwartet

19 Fotografien einer Performance des Künstlers Joseph Beuys stehen im Mittelpunkt eines Rechtsstreits, in dem der Landgericht Düsseldorf voraussichtlich am Mittwoch sein Urteil verkünden wird.

 Joseph Beuys Mitte der 70er Jahre in der Klever Fußgängerzone: Nach dem in Kleve aufgewachsenen weltberühmten Bildhauer soll jetzt ein Preis benannt werden.

Joseph Beuys Mitte der 70er Jahre in der Klever Fußgängerzone: Nach dem in Kleve aufgewachsenen weltberühmten Bildhauer soll jetzt ein Preis benannt werden.

Foto: Gottfried Evers

Bei dem Streit geht es um Aufnahmen, die der Fotograf Manfred Tischer 1964 bei der vom ZDF live übertragenen Aktion "Das Schweigen von Marcel Duchamp wird überbewertet" gemacht hatte.

Die VG Bild-Kunst hatte gegen die Stiftung Museum Schloss Moyland geklagt, da sie in den Fotos eine unzulässige Bearbeitung der ursprünglichen Aktion von Beuys sah. Sie wollte deshalb die Ausstellung der Aufnahmen verbieten lassen. Das Museum vertrat dagegen die Ansicht, die Fotos seien keine Bearbeitung der Aktion, sondern "kunsthistorisch wertvolles Dokumentationsmaterial", wie der Anwalt des Museums mitteilte.

Das Landgericht Düsseldorf hatte bereits 2009 einer einstweiligen Verfügung der VG Bild-Kunst stattgegeben, die dem Museum untersagte, die Fotografien auszustellen. Nach Überzeugung der Richter damals hätte das Museum die Nutzungsrechte der Fotografien bei der Witwe des Künstlers einholen müssen. Aufgrund eines Formfehlers hob das Oberlandesgericht (OLG) in Düsseldorf allerdings im November 2009 die einstweilige Verfügung wieder auf.

Im Falle einer erneuten Entscheidung gegen die Stiftung Museum Schloss Moyland kündigte deren Anwalt an, Berufung einzulegen und eine Entscheidung durch das OLG oder den Bundesgerichtshof herbeizuführen.

(DDP/jco)
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