Düsseldorf Streit um Akten im Rotlicht-Prozess

Düsseldorf · Der Landgerichtsprozess um angeblichen Serienbetrug an betäubten Bordellgästen an der Rethelstraße müsse ausgesetzt werden, die Ermittler müssten alle Akten vorlegen, notfalls müssten das Düsseldorfer Polizeipräsidium und die Staatsanwaltschaft von auswärtigen Beamten nach weiteren Akten durchsucht werden.

Der Landgerichtsprozess um angeblichen Serienbetrug an betäubten Bordellgästen an der Rethelstraße müsse ausgesetzt werden, die Ermittler müssten alle Akten vorlegen, notfalls müssten das Düsseldorfer Polizeipräsidium und die Staatsanwaltschaft von auswärtigen Beamten nach weiteren Akten durchsucht werden.

Rückblick: Serienweise sollen die Angeklagten, darunter vier Frauen, auf Weisung des Ex-Wollersheim-Partners Thomas M. laut Anklage Besucher in Bordellen mit Drogen, Alkohol oder K.-O.-Tropfen betäubt, deren Kreditkartenkonten bis ans Limit abgeräumt haben. Das versucht die Staatsanwaltschaft seit Mitte 2013 vor Gericht zu beweisen. Bisherige Aussagen von angeblichen Opfern erwiesen sich aber als nicht tragfähig. Und wie jetzt bekannt wurde, liegen nicht alle Erkenntnisse der Polizei auf dem Tisch.

Auch dem Gericht wurde wohl nur eine abgespeckte Version des Akteninhalts übermittelt. Das wollen sich die Verteidiger nicht länger gefallen lassen. Die Staatsanwaltschaft habe das Verfahren nicht im Griff, gifteten sie, der Prozess würde "zum Justizskandal mutieren". Um an die übrigen Akten zu kommen, forderten die Anwälte eine mehrwöchige Prozess-Unterbrechung. Sogar eine Razzia (von Kölner Beamten) bei Polizei und Staatsanwaltschaft wurde beantragt. Das Gericht hat darüber noch nicht entscheiden, sondern will am nächsten Prozesstag reagieren.

(wuk)
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