Nah-, Fern- und Flugverkehr bestreikt So hart trifft der Warnstreik am Montag Düsseldorf
Düsseldorf · Der von den Gewerkschaften Verdi und EVG für Montag angekündigte Superstreik wird auch massive Auswirkungen in Düsseldorf haben. Einige Busse werden trotzdem fahren, möglicherweise auch ein paar Bahnlinien. Der Überblick.

Streiks bei Bus und Bahn - das müssen Arbeitnehmer wissen
Am kommenden Montag steht Deutschland weitgehend still – auf der Schiene, auf Flüssen und an Flughäfen: Die Gewerkschaft Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) haben für diesen Tag zu einem groß angelegten bundesweiten Warnstreik im Verkehrssektor aufgerufen. Das hat auch Auswirkungen auf Düsseldorf.
Betroffen von dem Ausstand sind der Fern- und Regionalverkehr auf der Schiene, nahezu sämtliche deutsche Flughäfen, Wasserstraßen und Häfen sowie die Autobahngesellschaft, wie beide Gewerkschaften mitteilten.
In Düsseldorf wird, wie in den vergangenen Wochen bereits mehrfach, die Rheinbahn bestreikt. Gab es da noch die Möglichkeit, eine der zahlreichen S-Bahnlinien in der Stadt zu nutzen, fällt diese Alternative jetzt aus.
Nicht direkt betroffen vom Warnstreik sind die Bahnbetreiber RheinRuhrBahn und National Express. Sollten jedoch die Stellwerke der Deutschen Bahn nicht besetzt sein, könnten auch die Bahnen dieser Betreiber nicht fahren.
So hat RheinRuhrBahn für die Linie RE10 zwischen Kleve und Düsseldorf Hauptbahnhof bereits einen Busnotverkehr eingerichtet, der jedoch nur zwischen Kleve und Krefeld fährt. Unter anderem die Haltestellen Bilk und Düsseldorf Hauptbahnhof entfallen an diesem Tag ersatzlos, wie das Unternehmen mitteilte.
National Express bedient mit den Linien RE1, RE4, RE5, RE6 und RE11 auch das Düsseldorfer Stadtgebiet. Auf Anfrage sagte ein Sprecher des Unternehmens: „Da es in den Stellwerken zu Streiks kommen kann, muss auch auf den von National Express bedienten Linien mit Ausfällen und betrieblichen Einschränkungen gerechnet werden.“ Man prüfe auch, den Betrieb am späten Sonntagabend einzustellen. Am Montag seien jedoch alle Schichten normal besetzt, sagte eine Sprecherin. „Sollte das Befahren der Streckenabschnitte möglich sein, können die Züge unverzüglich in den Betrieb gehen.“ Zudem habe man auf wichtigen Abschnitten einen Busnotverkehr eingerichtet.
Einigermaßen Verlass dürfte am Montag wohl nur auf die bereits an den anderen Streiktagen erfolgreich eingesetzten Buslinien der Rheinbahn sein. Diese werden von Subunternehmen bedient. Der Überblick:
- Linie SB51: D-Flughafen Bf - D-Nordfriedhof - Meerbusch-Büderich, Landsknecht U - Kaarster Bf
- Linie 730: Freiligrathplatz U - Unterrath - Gerresheim - Eller - Reisholz - Benrath - Urdenbach, Südallee
- Linie 751: Ratingen-Hösel S - Ratingen-Lintorf - D-Angermund S - D-Kaiserswerth, Klemensplatz
- Linie 782: D-Heinrich-Heine-Allee - Uni-Kliniken - Hilden, Gabelung - Hilden, Süd S - Solingen Hbf
- Linie 785: D-Heinrich-Heine-Allee U - D-Reisholz S - Hilden Mitte - Hilden Süd S - Langenfeld-Richrath - Langenfeld S
- Linie 834: Oberkassel, Belsenplatz U - Nordfriedhof - Mörsenbroich - Düsseldorf Hbf
Ansonsten ist wieder das gesamte Netz der Rheinbahn vom Streik betroffen, neben Düsseldorf der Kreis Mettmann, die Stadt Meerbusch sowie die Verbindungen nach Duisburg, Krefeld, Neuss und Ratingen. Die Kundencenter der Rheinbahn bleiben geschlossen. Der P&R-Parkplatz Südpark kann am Streiktag nur eingeschränkt genutzt werden. Weil dort bereits am Vorabend die Busse für die oben genannten Linien geparkt werden, gibt es keine Garantie für freie Stellplätze.
Ein weiteres Problem gibt es für Pendler, die am Montag unbedingt ihre Arbeitsstelle in Düsseldorf aufsuchen müssen: Der ADAC rechnet mit schweren Verkehrsbehinderungen rund um Köln und im Ruhrgebiet. Das gilt vor allem für die A40 zwischen Duisburg und Essen, wie ADAC-NRW-Sprecher Thomas Müther sagte. „Die A40 gehört zu den staugeplagtesten Autobahnen in Nordrhein-Westfalen. Nirgendwo in NRW gibt es mehr Staukilometer je Autobahnkilometer als zwischen Duisburg und Essen“. Staus seien außerdem am Kölner Autobahnring auf den Autobahnen A1, A3 und A4 zu befürchten.
Der Düsseldorfer Flughafen teilte mit, für Montag seien regulär rund 330 Starts und Landungen geplant. Passagiere müssten jedoch mit vielen Flugausfällen rechnen. Wer plane, am Montag zu fliegen, solle sich bei der Airline oder dem Reiseveranstalter informieren, ob der Flug wie geplant stattfinden kann. Zudem finde am Sonntagabend streikbedingt kein Late-Night-Check-in statt, so ein Flughafensprecher.