Bundesweiter Streik Alle Züge und Busse der Rheinbahn stehen am Dienstag still

Düsseldorf · Tausende Pendler in Düsseldorf müssen sich in der kommenden Woche auf massive Behinderungen bei Bussen und Bahnen einstellen: Die Rheinbahn wird 24 Stunden lang bestreikt, betroffen sind sämtliche U-Bahn-, Straßenbahn und Buslinien.

Eine Rheinbahn der Linie U79.

Eine Rheinbahn der Linie U79.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Die Gewerkschaften haben für kommenden Dienstag einen ganztägigen Warnstreik angekündigt, der auch alle Linien der Rheinbahn betrifft. Der Streik beginnt um 3 Uhr morgens und soll 24 Stunden dauern. „Die Rheinbahn wird in diesem Zeitraum keinen Verkehr anbieten“, sagte ein Sprecher des Unternehmens.

Betroffen sei das gesamte Netz der Rheinbahn in Düsseldorf, im Kreis Mettmann, in Meerbusch sowie die Verbindungen nach Duisburg, Krefeld, Neuss und Ratingen. Auch die Kundencenter sollen am Dienstag geschlossen bleiben.

Einen sonst üblichen Sonderfahrplan werde es diesmal wegen der Corona-Pandemie nicht geben, hieß es vonseiten des Unternehmens. Die Rheinbahn empfiehlt, sich frühzeitig über Alternativen zu informieren und möglichst auf S-Bahnen und Regionalzüge umzusteigen. Aktuelle Informationen gibt es unter www.rheinbahn.de/streik, bei Facebook und Twitter. Kunden können sich außerdem rund um die Uhr unter der Nummer 01806 - 50 40 30 melden.

Streik ist keine Entschuldigung für Verspätung

Die Sonderzüge der Rheinbahn in Düsseldorf
30 Bilder

Die Sonderzüge der Rheinbahn in Düsseldorf

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Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Wer wegen des bundesweiten Streiks zu spät zur Arbeit kommt, riskiert Sanktionen. „Der Arbeitnehmer ist derjenige, der das Wegerisiko trägt“, sagt Nathalie Oberthür, Fachanwältin für Arbeitsrecht in Köln.

Wenn ein Streik angekündigt ist, heißt das also für Pendler: Nicht auf Bus und Bahn verlassen, sondern Alternativen suchen. Eine Verspätung wegen eines Streiks sei nur dann legitim, wenn es sich um eine plötzliche Arbeitsniederlegung handelt, von der niemand vorab gewusst hat, erläutert Oberthür. Dann haben die Arbeitnehmer zwar ebenfalls keinen Anspruch auf Gehalt - riskieren aber wenigstens keine Abmahnung. Ansonsten sei eine Verspätung nur zu rechtfertigen, wenn es unverschuldete persönliche Gründe gäbe - etwa ein kaputtes Auto oder die Erkrankung eines Kindes.

Verdi fordert für die bundesweit 87.000 Beschäftigten des öffentlichen Nahverkehrs Entlastungen, etwa 30 Urlaubstage oder Sonderzahlungen, sowie Regelungen zur Nachwuchsförderung. „Nach 20 Jahren Sparkurs auf dem Rücken der Beschäftigten sind die Grenzen der Belastbarkeit erreicht“, erklärte am Freitag Verdi-Vize Christine Behle.

(csr)
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