Straßenfest in Unterbilk Das Comeback des Loretto-Sommers

Düsseldorf · Das Straßenfest in Unterbilk ist zurück: Am Samstag waren die Geschäfte bis Mitternacht geöffnet und die Einkaufsstraße war rappelvoll. Wegen einer Kooperation mit den Fashion Days hatte sich das Fest um einen Monat verzögert.

 Nach langer Corona-Pause kamen viele Düsseldorfer wieder beim Loretto-Straßenfest zusammen.

Nach langer Corona-Pause kamen viele Düsseldorfer wieder beim Loretto-Straßenfest zusammen.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Die Ausgelassenheit, die Erlösung, ja die Glücksgefühle waren auf der Lorettostraße quasi mit Händen greifbar. Das Straßenfest, das normalerweise dreimal jährlich stattfindet, hat am Samstag ein gelungenes Comeback gefeiert. „Das letzte Mal konnten wir im Sommer 2019 zum Fest auf die ‚Loretto‘ einladen. Dann kam Corona mit monatelangen Lockdowns und Demonstrationen“, sagt die Sprecherin der Werbegemeinschaft Lorettostraße Karin Hammermann. „Jetzt sind wir alle happy, dass es wieder losgeht.“

Und wie es losging. Von den gut 100 Mitgliedern der Werbegemeinschaft sagten gut 90 Prozent ihre Teilnahme am „Loretto-Sommerfest“ zu und hatten sich einige Sonderaktionen ausgedacht. Und nicht nur die Unterbilker waren nach der langen Zeit gierig darauf, wieder sich selbst und ihr Viertel zu feiern. So war die einzigartige Düsseldorfer Einkaufstraße bis Mitternacht, so lange hatten die Geschäfte während des eintägigen „Loretto-Sommers“ die Ladentüren geöffnet, rappelvoll. „Es ist richtig toll“, urteilte Jürgen Thamm. Er war aus Urdenbach auf die Lorettostraße gekommen, um die entspannte, lockere Atmosphäre zwischen Party und Einkauf zu genießen. Beim letzten Loretto-Fest 2019 war mir zu viel Jungvolk dabei, das Randale gemacht hat. Das ist diesmal anders und bringt eine andere genussvollere Qualität auf die Lorettostraße“, so Thamm.

Eigentlich war Fest auf der Unterbilker Shopping-Meile schon für Juni geplant. „Doch dann kam die Stadt mit der Frage auf uns zu, ob wir mit den Düsseldorf Fashion Days kooperieren würden und deshalb unser Straßenfest in der zweiten Hälfte des Julis durchführen könnten“, verrät Hammermann. Sie konnten. Und auch die Bedenken, dass wegen der Konkurrenz der größten Kirmes am Rhein und anderen zeitgleich stattfindenden Events der Fashion Days die Lorettostraße leer bleiben könnte, erwiesen sich als unbegründet. „Wir haben gemerkt, dass schon nachmittags viel mehr Leute auf der Straße waren als an normalen Samstagen. Wir sind alle glücklich. Ich sehe das an meinen Mitarbeitern und an den Reaktionen der Händler und Gastronomen“, so Hammermann.

Dabei gab es einige Läden, die mit der „Doppelbelastung“ Fashion Days und Loretto-Sommer fertig werden mussten. So wie Sabrina Ceccherini Päsch. Mit ihrem Modegeschäft „Stewardress“ steht sie auf der Veranstaltungsliste des Mode-Events und des Straßenfestes. „Ohne den Loretto-Sommer hätte ich eine Fashion-Show veranstaltet“, sagt Päsch. So aber legte die ukrainische Djane „Joy Enjoy“ auf, Bilder von Anna Maria Henkel hingen an der Wand und der Designer Seyit Ares zeigte seine Kollektion. „Ich bin so froh, dass das Loretto-Fest wieder stattfindet“, so Päsch. „Die Leute wollen auch wieder etwas erleben, wollen sich auch zeigen und gesehen werden.“ Dafür hatte Päsch eine bunte Kollektion zusammengestellt und bot eine Art „Entertainment-Shopping“ an.

Es soll zwar einige Besucher der Loretto gegeben haben, die sich kritisch dazu äußerten, dass nicht alle Geschäfte bis 24 Uhr geöffnet hätten, aber damit kann Hammermann leben. „Ich hatte in den letzten Tagen vor dem Fest noch zwei, drei Absagen, weil es ein paar Corona-Fälle gegeben hat. Wir sind alles Inhaber-geführte Unternehmen. Wenn da jemand ausfällt, gerät vieles ins Wanken“, sagt die Werbegemeinschaftssprecherin. „Für mich ist es der erste Tag seit ganz langer Zeit, der unbeschwert ist.“

Die Werbegemeinschaft Lorettostraße öffnet sich aktuell für alle. Der gemeinnützige Verein „Lorettoviertel“ hat sich zum Ziel gesetzt, nicht nur den Handel, die Gastronomen, Dienstleister und Kreativen zu unterstützen, sondern auch für das Viertel da zu sein. Der Verein will das Viertel, deren Geschäftsleute und Anwohner mehr verbinden.

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