Schwerer Unfall Straßenbahn spießt Pkw auf

Düsseldorf · Beim verbotswidrigen Linksabbiegen auf der Siegburger Straße fährt ein 27-Jähriger vor einen Straßenbahnzug. Die drei Insassen des Autos sind verletzt, der Fahrer der Bahn hat einen Schock. Auch auf der Berliner Allee kollidieren Bahn und abbiegender Pkw.

Unfall in Oberbilk: Straßenbahn schleift Auto mit
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Den etwa 40 Feuerwehrmännern und Sanitätern bot sich am Samstag kurz nach 19 Uhr auf der Siegburger Straße ein Bild der Verwüstung: Ein Pkw war von der schweren Kupplung einer Straßenbahn aufgespießt und von der Wucht des Aufpralls völlig deformiert worden. Nach Angaben der Polizei war der 27-jährige Fahrer des Pkw aus Velbert auf der Siegburger Straße in Höhe der Professor-Schwippert-Straße trotz Verbots nach links abgebogen und hatte offensichtlich die herannahende Straßenbahn übersehen. Deren Fahrer konnte den Zug nicht mehr bremsen. Der erfasste den Pkw und schleifte ihn etwa 15 Meter weit mit.

Angesichts des Autowracks rechneten die Retter mit dem Schlimmsten und forderten einen Rettungshubschrauber an, um mögliche Schwerstverletzte so schnell wie möglich in eine Klinik bringen zu können. Doch das war glücklicherweise nicht nötig. Denn die drei Insassen des Pkw, der mit der Straßenbahn kollidiert war, wurden nicht lebensgefährlich verletzt. Während ein 22-jähriger Mann sich selbst aus dem Fahrzeugwrack befreien konnte, mussten eine 25 Jahre alte Frau und der Fahrer jedoch von den Feuerwehrleuten aus den Trümmern des Autos gleichsam herausgeschnitten werden. Die Verletzten wurden in ein Krankenhaus gebracht ebenso wie der 43 Jahre alte Fahrer des Straßenbahnzugs der Linie U 74. Er hatte einen Schock erlitten. "Die schlimmen Bilder von solch einem Unfall gehen erfahrungsgemäß nur schwer aus dem Kopf, die Fahrer müssen noch lange psychologisch betreut werden", erklärte Rheinbahnsprecher Georg Schumacher.

Der Fahrer des Pkw hatte bei dem Unfall noch Glück im Unglück. Helfer berichteten, dass die schwere Kupplung den Körper des Fahrers nur um wenige Zentimeter verfehlt hatte.

Die Bergungsarbeiten waren deswegen sehr schwierig. Mit einem Spezialwagen der Rheinbahn wurde die Bahn vorsichtig angehoben, damit sich die Retter vorsichtig zu den Verletzten vorarbeiten konnten. Aus Sicherheitsgründen musste der Strom in der Oberleitung abgeschaltet werden. Etwa vier Stunden lang bis etwa 23 Uhr war der Streckenabschnitt für Bahnen nicht befahrbar, die Siegburger Straße war rund um die Unfallstelle auch für den Autoverkehr gesperrt. Der Sachschaden liegt laut Feuerwehr bei 20 000 Euro.

Wie Unfälle beim Linksabbiegen über Bahngleise verhindert werden können, ist der Polizei und Verkehrsplanern nicht klar. "Wenn Autofahrer sich über Verkehrsregeln hinwegsetzen, kann kaum etwas gegen Unfälle getan werden", so Schumacher. Das gilt auch für den Zusammenstoß nur eine Stunde zuvor auf der Berliner Allee. Dort hatte ebenfalls der Fahrer (30) eines Pkw das Linksabbiegeverbot missachtet und war mit seinem Auto mit einer Bahn kollidiert. Er wurde laut Polizei nur leicht verletzt. Der Sachschaden beträgt 6000 Euro.

(RP)
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