Verdacht von Antisemitismus Staatsschutz ermittelt wegen Plakats auf Düsseldorfer Corona-Demo

Düsseldorf · Gegen eine Frau, die bei der Demonstration am Samstag in Düsseldorf auf einem Plakat eine mutmaßlich antisemitische Botschaft verbreitet hatte, ermittelt die Polizei wegen des Verdachts der Volksverhetzung.

Bei den Großaufmärschen gegen die Corona-Schutzmaßnahmen gab es zuletzt auch immer wieder Gegen-Demonstrationen.

Bei den Großaufmärschen gegen die Corona-Schutzmaßnahmen gab es zuletzt auch immer wieder Gegen-Demonstrationen.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Die Polizei ermittelt wegen eines Plakats, das eine Teilnehmerin der Düsseldorfer Corona-Demonstration am Samstag gezeigt hat. Auf dem Plakat, das an einem sogenannten Sonnenrad befestigt war, wurde eine Verschwörungstheorie verbreitet, zu der unter anderem die Behauptung gehört, dass der „Judenhaß“ eine Erfindung mit dem Ziel der Unterdrückung der Palästinenser gewesen sei. „Laß Dich nie von Vorurteilen und Hass leiten“, hieß es dazu. Für die Polizei war der Verdacht der Volksverhetzung gegeben, das Plakat wurde sichergestellt. Der Staatsschutz ermittelt nun.

 Wie der Leiter der Mahn- und Gedenkstätte, Bastian Fleermann, auf seiner Facebook-Seite erklärt, sei die Frau mindestens seit August 2020 bei Corona- Demonstrationen diverse Male gesehen worden, ein Einschreiten sei daher mehr als überfällig gewesen.

„Das heißt aber auch, dass die anderen Demo-Teilnehmenden seit fast zwei Jahren wissen, dass sich diese Antisemitin an ihren Demos beteiligt“, so Fleermann. Er fühle sich angeekelt von derartig offen zur Schau gestelltem Judenhass. Viele der Kommentatoren auf Facebook geben ihm Recht. „Es ist eine Schande, ohne Wenn und Aber“, heißt es dort zum Beispiel.

Die Demonstrationen gegen die Corona-Schutzauflagen standen in der Vergangenheit immer wieder wegen der Teilnahme von Rechtsradikalen und Verschwörungstheoretikern in der Kritik.

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