Düsseldorf Stellenabbau: Personalräte stellen sich gegen Geisel

Düsseldorf · Der von Oberbürgermeister Thomas Geisel geplante Stellenabbau bei der Stadtverwaltung wird vom Personalrat und der Gewerkschaft Verdi abgelehnt. "2000 Beschäftigte und damit 20 Prozent der Belegschaft abzubauen", so Robert Wollborn, Vorsitzender des Personalrats der allgemeinen Verwaltung, "das geht gar nicht".

Düsseldorf: Stellenabbau: Personalräte stellen sich gegen Geisel
Foto: Stadt Düsseldorf/Grafik:Ferl

Es seien ohnehin fast 1000 Stellen nicht besetzt, Düsseldorf sei eine wachsende Stadt und brauche mehr Personal. "Herr Geisel hat zu Beginn seiner Amtszeit in einer Personalversammlung für Aufbruchstimmung und zusätzliche Motivation bei den Mitarbeitern gesorgt", sagt Wollborn, "die haben durch dieses Programm, vorsichtig ausgedrückt, arg gelitten".

Geisel hat vor den mehr als 50 Amts- und Institutsleitern jüngst das Projekt "Verwaltung 2020" vorgestellt. Dabei handelt es sich um einen Arbeitsauftrag. Die Stadtmanager sollen ein Modell erfinden, das die gleiche Leistung mit 20 Prozent weniger Personal ermöglicht. Straffungen der Abläufe, aber auch Fremdvergaben oder die Beendigung bestimmter Aufgaben sollen die Kosten senken. Der Personaletat der Stadt Düsseldorf liegt bei 528 Millionen Euro.

Verdi-Sekretärin Britta Wortmann schließt sich Wollborns Worten an. Sie sagt, dass Fremdvergaben nur dazu führten, dass Personal- in Sachkosten umgewandelt werden. Beide glauben, dass Geisel mit seinen Plänen scheitert.

In der Verwaltung wird das Thema bereits intensiv diskutiert. So fragt sich die Feuerwehr, warum man nach dem Flughafen-Brand 100 Leute mehr bekommen habe und nun, sollte es bei den Vorgaben bleiben, 200 abgeben müsste.

Kritik kommt aus der Politik. Die Linke weist auf den ohnehin hohen Krankenstand hin und befürchtet Kahlschlag, die CDU nennt Geisels Plan kopflos. Er solle erklären, welche Aufgaben die Stadt noch wahrnehmen wolle. Man solle einen externen Gutachter einschalten und dann ein nachhaltiges Personalkonzept erstellen.

(ujr)
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