Bauen in Düsseldorf Der Startschuss für das neue Quartier „Maxfrei“ ist erfolgt
Düsseldorf · Der Projektentwickler Interboden baut auf dem Gelände der ehemaligen Justizvollzugsanstalt Ulmer Höh‘ 540 neue Wohnungen. Die sanierte Gefängniskapelle soll zum neuen Mittelpunkt werden.
Dieses Gelände lädt einfach zu Wortspielen ein: Bei der Grundsteinlegung des neuen Quartiers „Maxfrei“ auf dem Areal der ehemaligen Justizvollzugsanstalt Ulmer Höh‘ wurde immer wieder die zweite Silbe des Projektnamens hervorgehoben. Frei solle man sich hier bald fühlen, wo bis 2012 noch die Insassen hinter Schloss und Riegel saßen. Auch Landesbauministerin Ina Scharrenbach sprang auf diesen Zug auf, so werde der gefangene Raum im Zuge der Baumaßnahme zu einem echten Freiraum, der auch durch den Park mit 120 neu zu pflanzenden Bäumen Luft zum Atmen lasse. Das ist ihr schon deswegen wichtig, weil das Land dem Projektentwickler das Grundstück 2018 verkauft hat.
Die ausgeprägte Nutzungsmischung mache das Bauvorhaben so besonders, betonte Interboden-Geschäftsführer Alexander Schmitz: Büros, Eigentums- sowie Mietwohnungen entstehen, und 50 Prozent des Wohnraums wird sozial gefördert sein, darunter ist dann auch ein Studenten-Wohnheim. Insgesamt entstehen mehr als 500 Wohnungen, hinzu kommen Kita, Spielplatz, Supermarkt und Gastronomie. Und das Quartier werde auch sämtliche Generationen aufnehmen, versprach Schmitz, der fest davon ausgeht, dass viele Rentner hier ein neues Zuhause finden werden. Interboden, das mit dem Hamburg Team das Quartier entwickelt, wird selbst Büroräume beziehen. Und die alte, dann aufwändig sanierte Kapelle soll der Mittelpunkt des Viertels werden, innen soll sich ein Querschnitt aller Nutzungen widerspiegeln, auch ein Veranstaltungssaal für den Stadtteil ist im Erdgeschoss geplant.
Ökologisch sieht sich der Investor gut aufgestellt: Photovoltaik auf sämtlichen Dächern soll zum Beispiel 400.000 Kilowattstunden an Strom pro Jahr produzieren und so 160 Tonnen an CO2 einsparen. Es wird Car- und Bike-Sharing geben sowie ausreichend E-Ladestationen in der Tiefgarage. Nicht zuletzt sollen über die Quartiers-App verschiedene Dienstleistungen bezogen werden können, die App dient dann auch zur nachbarschaftlichen Kommunikation untereinander. „Wenn der Student von nebenan vielleicht mal auf das Kind aufpassen oder für die Rentnerin einkaufen soll“, nannte Schmitz Beispiele. In der zweiten Jahreshälfte 2024 soll nach Möglichkeit (fast) alles fertig sein.