Heinrich-Heine-Universität Startschuss für neuen Uni-Campus

Düsseldorf · Die Heine-Uni stellt sich großen Herausforderungen. Jetzt bringt sie den Stein für den kompletten Campus-Umbau ins Rollen, der mehr als zwei Jahrzehnte andauern wird. Als erstes Projekt sollen die Hörsäle binnen anderthalb Jahren renoviert werden.

 Ab Montag rücken die Bagger auf dem Campus an: Links vom roten Baucontainer - dort wurden schon Bäume gefällt (braune Fläche) - soll ein Interimshörsaal für 600 Studenten entstehen.

Ab Montag rücken die Bagger auf dem Campus an: Links vom roten Baucontainer - dort wurden schon Bäume gefällt (braune Fläche) - soll ein Interimshörsaal für 600 Studenten entstehen.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Am Montag beginnt ein Mammutprojekt der Heinrich-Heine-Universität: Dann rücken die Bagger an, die in den kommenden Jahrzehnten das Gesicht der Uni nach und nach erneuern werden. Der Grund: Die meisten Gebäude auf dem Campus sind aus Beton, stammen aus den 1960er und 1970er Jahren und sind schlichtweg verschlissen.

Ab Montag geht es erst einmal um den Bau eines provisorischen Hörsaals, der temporär die Hörsäle 3 A bis D ersetzen soll, damit diese modernisiert werden können. "Sukzessive wird sich der Baubestand der Universität nicht nur erneuern, sondern auch den Erfordernissen der nächsten Jahrzehnte anpassen", erklärt Hans Michael Piper, Rektor der Heinrich-Heine-Universität.

Die Vorbereitungen für den Bau auf dem Grundstück direkt hinter dem Rektorat an der Grenze zum Universitätsklinikum haben bereits begonnen, vom kommenden Montag an soll dann das Hörsaalgebäude in Stahlgerüstbauweise bis Januar 2012 errichtet werden. Darauf folgt die Innenausstattung, so dass das Gebäude ab März 2012 zur Verfügung steht. Ab kommendem Sommersemester sollen dort bis zu 600 Studenten künftig ihren Vorlesungen lauschen.

Ein weiterer Gedanke: Der neue Interimshörsaal soll zusätzlich eine Lösung liefern für den bevorstehenden Studentenzuwachs um 20 Prozent, mit dem die Uni zwischen 2013 und 2018 unter anderem wegen des doppelten Abiturjahrgangs rechnen muss. "Der Hörsaal kann auch nach der Fertigstellung der anderen Hörsäle bis zu fünf Jahre weiter genutzt werden", betont Sönke Biel, Leiter des Dezernats Gebäudemanagement.

Trotzdem rechnet der Allgemeine Studierendenausschuss (Asta) der Universität damit, dass es zu Problemen während der Bauzeit kommen wird. "Anderthalb Jahre lang fallen vier Hörsäle komplett weg. Dann nur einen Ersatzhörsaal zu schaffen, ist zu wenig", betonte Asta-Vorsitzende Yasemin Akdemir bereits bei Bekanntgabe des Projekts. Ein weiterer Interimshörsaal wäre notwendig, um einen geeigneten Ersatz gewährleisten zu können. Auch an der Bauzeit von anderthalb Jahren, also über drei Semester, äußert der Asta Zweifel. "In der Vergangenheit haben wir einfach zu schlechte Erfahrungen mit dem BLB gemacht", so Akdemir.

Doch falls der Platz nicht ausreichen sollte, hat die Uni einen Plan B entwickelt: Dann könne problemlos ein Saal mit 250 Plätzen angebaut werden. Die Kosten für die gesamte Baumaßnahme (Interimsgebäude und Modernisierung der Hörsäle 3 A bis D) betragen zehn Millionen Euro. Bauherr ist der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW. Die Heine-Uni ist Mieter der Immobilie, so wie aller Gebäude, die sie nutzt.

Ist dieses Projekt gestemmt, stehen bereits die nächsten Neuerungen an. So soll Ende 2013 eine neue Zentrale des Studierenden Service Centers direkt an der Universitätsstraße entstehen und 2014 ein Ersatzneubau in Nähe des Botanischen Gartens fertiggestellt werden. Dort sollen vorerst die Biologen und Biochemiker während der Sanierungszeit unterkommen. Das "Lifting" der Uni wird also intensiv. Denn fest steht: Das nagelneue Oeconomicum, die Universitätsbibliothek und das Juridicum werden bleiben. Alles andere wird neu.

(RP)
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