Erster Tag für 5000 Jungen und Mädchen Start in das Kindergarten-Jahr

Düsseldorf · 5000 Kinder gingen am Mittwoch zum ersten Mal in die Kita. Für die Eingewöhnung brauchen die Kleinsten viel Zeit. Diskussionen hatte es im Vorfeld um veränderte Gebühren gegeben: Vor allem die Ganztagsbetreuung wird teurer.

Für 5000 Jungen und Mädchen ging es am Mittwoch zum ersten Mal in Kindertagesstätte oder Kindergarten. Zahlreiche Neulinge sind jünger als drei Jahre, die jüngsten erst vier Monate.

"In der Kita zu beginnen ist nicht wie in der Schule", sagt Barbara Götz, Leiterin der städtischen Tageseinrichtung am Dülmer Weg in Rath. 13 von 17 Kindern, die in diesem Jahr neu aufgenommen werden, sind jünger als drei Jahre. Deshalb sei es besonders wichtig, dass die Kinder individuell und behutsam eingewöhnt werden.

"Die Kinder fangen nicht von heute auf morgen komplett an, sondern kommen erst einmal stundenweise mit ihren Eltern", erklärt Götz. Eine feste Bezugsperson, an die sich die Kinder gewöhnen könnten, sei für die Betreuung am Anfang zuständig. Um die Eingliederung in die Gruppen zu erleichtern, fangen nicht alle Kinder am gleichen Tag an. "In diesem Jahr nehmen wir insgesamt 20 neue Kinder auf", sagt Christine Stanis, Leiterin der Awo-Kita Hokus Pokus. "Pro Tag kommen aber nur drei bis vier Neue." Der Großteil der Kinder in den beiden Kitas wird ganztägig betreut. "Maximal sind das dann 45 Stunden in der Woche, mehr als ein gewöhnlicher Arbeitstag", sagt Kita-Leiterin Stanis. Werden die Kinder 35 Stunden betreut, entscheiden sich die Eltern zwischen Verpflegung in der Kita oder Mittagessen zu Hause.

Insgesamt gibt es in Düsseldorf rund 320 Tageseinrichtungen. Etwa ein Drittel davon sind städtisch, zwei Drittel gehören privaten Trägern. Knapp sind die Kita-Plätze für unter Dreijährige. Zwar werden im neuen Kindergartenjahr fast 40 Prozent der Jungen und Mädchen unter drei Jahren betreut. Schwierig wird es trotzdem, den für 2013 beschlossenen Rechtsanspruch auf die Betreuung von unter Dreijährigen zu garantieren. Den großen Andrang spüren auch die Kitas selbst. "Wir hatten dieses Jahr um die 200 Bewerbungen, aufnehmen konnten wir nur 17 Kinder", erzählt Barbara Götz von der städtischen Kita in Rath.

Anders sieht die Situation bei den Älteren aus: Für alle Kinder über drei Jahre bis zum Schuleintritt gibt es einen Platz — und den seit dem Kindergartenjahr 2009/10 kostenlos. Kostenpflichtig ist die Betreuung der unter Dreijährigen. Diese hat sich zum neuen Kindergartenjahr hin verändert: Seit gestern zahlen Eltern, die ihr Kind 25 Stunden pro Woche betreuen lassen, weniger als bisher. Teurer geworden ist dagegen die Ganztagsbetreuung. Dies sorgte für politischen Streit. Die SPD warf CDU und FDP vor, rückwärtsgewandt zu agieren, und sprach sogar von einem "Betreuungsgeld light". Die Verwaltung sieht darin eher ein "Steuerungsinstrument", um den Andrang auf die Ganztagsbetreuung zu reduzieren. Außerdem sorgte für Irritationen, dass die Beiträge für 45-Stunden-Betreuungen bei niedrigeren Einkommen proportional deutlich stärker steigen als bei höheren.

"Bisher haben wir von Seiten der Eltern noch keine Klagen gehört", berichtet Kita-Leiterin Barbara Götz in Rath. "Allerdings haben wir viele Kinder, die Mittags zu Hause essen und danach wieder kommen, um Gebühren zu sparen."

(RP/jco/ila)
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