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Düsseldorf · Drei Tage lang haben Eltern die Möglichkeit, die Kinder an ihrer Wunsch-Grundschule anzumelden. Viele taten das gleich am ersten Tag – auch wenn die Chancen dadurch nicht steigen.

Schulanmeldung: Tipps für 2016
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Drei Tage lang haben Eltern die Möglichkeit, die Kinder an ihrer Wunsch-Grundschule anzumelden. Viele taten das gleich am ersten Tag — auch wenn die Chancen dadurch nicht steigen.

Wer zwischen dem 2. September 2004 und dem 1. Oktober 2005 geboren wurde, für den beginnt er im nächsten Jahr: der "Ernst des Lebens" — die Schulzeit. Die Eltern der zukünftigen i-Dötzchen haben bereits im September per Post eine Aufforderung von der Stadt erhalten, ihr Kind an der Grundschule anzumelden. Gestern startete der dreitägige Anmelde-Marathon, und viele nutzten gleich am ersten Tag die Gelegenheit. Die Rheinische Post war in der Gerhard-Tersteegen-Schule an der Beckbuschstraße in Stockum dabei.

 Cristoffer Ballhaus mit Mutter Claudia aus Golzheim. Cristoffer wird früher eingeschult als vorgesehen.

Cristoffer Ballhaus mit Mutter Claudia aus Golzheim. Cristoffer wird früher eingeschult als vorgesehen.

Foto: RP, Thomas Busskamp

Als einer der ersten kommt Ben Klostermeier (5) — und das sogar 15 Minuten zu früh. "Ben war so aufgeregt, da haben wir uns früher auf den Weg gemacht", erklärt seine Mutter Katrin Klostermeier. Der Weg führte die beiden von Unterrath nach Stockum. "Zwar gibt es eine Grundschule, die näher bei uns liegt. Aber diese hier hat einen besseren Ruf", sagt die Mutter. Gedanken über Schulbezirksgrenzen muss sie sich ohnehin nicht mehr machen. Denn seitdem die damalige Landesregierung 2006 die Schulbezirksgrenzen aufgehoben hat, dürfen Eltern die Bildungseinrichtung frei wählen. Kinder werden aufgenommen, so lange die Kapazitäten ausreichen.

Einen zu großen Ansturm gibt es an der Beckbuschstraße trotzdem nicht, die Tersteegen-Grundschule ist dreizügig. Schulleiterin Ulrike Schadewaldt: "Wir haben 90 Plätze, und es melden sich jährlich zwischen 60 und 80 Schüler an." Platzmangel bestehe also nicht. Und die Eltern müssten sich auch keine großen Sorgen machen, dass ein Kind abgewiesen werde. "Wir sind verpflichtet, fast alle Kinder aufzunehmen", erklärt die Pädagogin. "Einzig aus medizinischen Gründen können wir einen Schüler zurückweisen." In einem 20-minütigen Gespräch fühlen sie und Konrektor Holger Thrien jedem Kind-Eltern-Paar auf den Zahn. Ein Großteil der Zeit entfällt auf das Kind.

"In der kurzen Zeit müssen wir es möglichst gut kennen lernen. Wir fragen die Kleinen nach der Kita, nach Hobbys, nach ihren Geschwistern. Das dient dazu, die Sprachkompetenz einzuschätzen." Ein ganz besonderes Auge hat Schadewaldt auf die Kinder, die 2011 normalerweise noch gar nicht eingeschult werden würden, die so genannten "Kann-Kinder", die erst nach dem 1. Oktober Geburtstag haben. Ist die Entwicklung nach Einschätzung der Pädagogen noch nicht weit genug fortgeschritten, handelt es sich um einen "medizinischen Grund" für eine Abweisung.

Ein solches "Kann-Kind" ist Cristoffer Ballhaus. Er ist erst am 9. Oktober fünf Jahre alt geworden, acht Tage nach dem Datum, das den Rahmen vorgeben soll. Seine Mutter Claudia Ballhaus möchte kein Jahr ungenutzt verstreichen lassen. "Es ist einfach zu wichtig, Ressourcen zu nutzen. Jetzt in dem Alter sind die Kinder besonders aufnahmefähig", meint sie. Sorgen, ihr Sohn könnte zu jung für die Schule sein, hat sie nicht. "Ich bin fest davon überzeugt, dass Cristoffer schon weit genug entwickelt ist. Er kann sich durchsetzen, und auch sprachlich ist er fit."

Der Fünfjährige liefert prompt den Beweis: "Dog heißt auf Englisch Hund", erklärt er sehr ernsthaft. Das weiß er aus dem Kita-Sprachkursus.

(RP)
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