Düsseldorf Stammzellspender gesucht: Düsseldorfer lassen sich typisieren

Düsseldorf · Der kleine Berat Caliskan ist erst zwei Jahre alt und doch ist sein junges Leben schon bedroht. Er braucht dringend eine Stammzellenspende, denn der Junge, dessen Familie mit ihm am Sonntag extra aus Norddeutschland zur Knochenmarktypisierungsaktion nach Eller angereist ist, hat eine schwere Form der Leukämie.

 Ärztin Akgül Havva nimmt Üzeyir Inci Blut ab.

Ärztin Akgül Havva nimmt Üzeyir Inci Blut ab.

Foto: Christoph Göttert

Seine Familie ist schwer gebeutelt: Auch Berats Schwester Meryem erkrankte vor einigen Jahren an Krebs, konnte aber erfolgreich behandelt werden. Auf einen ähnlichen Ausgang der Krankheitsgeschichte hoffen nun Erkan und Sibel Caliskan, die Eltern der Geschwister.

Aber von den 3,6 Millionen Menschen, die bereits in der Knochenmarkspender-Datei registriert sind, kommt noch niemand für Berat infrage. Um nun für ihn oder irgendeinen anderen Leukämiekranken übereinstimmende Gewebemerkmale zu finden, fand am Samstag eine große Typisierungsaktion der Deutschen Knochenmarkspenderdatei im Gebäude des türkisch-islamischen Kulturvereins (DITIB) in Eller statt.

Freunde der Familie hatten die Aktion initiiert — und konnten sich auf die Solidarität von rund 200 Düsseldorfern verlassen. Bereits Mitte Juni hatten sich bei einer ähnlichen Aktion auf der Insel Sylt, Berats Heimat, rund 1000 Insulaner und Touristen typisieren lassen.

Sadettin Bilkay vom Verein Diyabet DITIB freute sich über jeden, der gekommen war, um sich Blut abnehmen zu lassen: "Das ist eine super Teilnahme", sagte Bilkay. Und der Aufwand war gering: Sollte sich tatsächlich ein geeigneter Spender für den Sylter Jungen oder jemand anderen finden, hat der kleine Piks einen riesigen Nutzen. Um doch noch ein Happy End zu erreichen, werden die Blutentnahmen nun ausgewertet und dann in die Knochenmarkspenderdatei eingepflegt — mit hoffentlich einem Treffer.

(ttr)
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