Bürgerforum Unser Rochusmarkt

Pempelfort · Bei der Stadtteilkonferenz in Pempelfort kamen viele konstruktive Vorschläge zur Umgestaltung des Platzes zusammen.

 Der Rochusmarkt gibt immer noch ein ziemlich tristes Bild ab. Das soll sich jetzt ändern.

Der Rochusmarkt gibt immer noch ein ziemlich tristes Bild ab. Das soll sich jetzt ändern.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Verkehr ist in der Regel ein Thema, das die Menschen im Stadtteil elektrisiert. Bei der Stadtteilkonferenz in Pempelfort war das erstaunlicherweise nicht ganz so. Die knapp 70 erschienenen Bürger konnten sich zwischen zwei Workshops entscheiden: Mobil im Quartier und Zukunft des Rochusmarktes. Und gut 50 der Interessierten wollten Vorschläge zur Verbesserung der Situation auf dem in Vergessenheit geratenen Platz im Schatten der Rochuskirche machen.

Was dabei alles zusammengetragen wurde, war erstaunlich konstruktiv. Zunächst gab Julia Pasalk vom Amt für Verkehrsmanagement einen kurzen Überblick über das, was die Stadt mit dem Platz vorhat – und das ist bewusst noch nicht so viel, denn die Bürger sollen ja mitreden bei der Neugestaltung, die nun möglich geworden ist, da der Gemüsehändler das Feld geräumt hat und auch die Unterflurcontainer inzwischen in Betrieb sind. Die Asphaltfläche könnte geflickt, die grüne Einfassung erweitert, Bänke installiert und zusätzliche Radständer aufgestellt werden. Wie gesagt: Muss aber auch alles nicht sein.

Bei der anschließenden Diskussion wurde schnell deutlich: Eine Marktnutzung ist mehrheitlich weiterhin erwünscht, eventuell sind auch Foodtrucks für den Rochusmarkt vorstellbar. Dass Händler, die vom Marktamt befragt wurden, abgewunken hätten, ließ Heidi Desombre so nicht gelten: „Die Stadt muss sich flexibler zeigen, womöglich auch andere Zeiten ins Spiel bringen, warum kein Late-Night-Markt freitags von 16 bis 20 Uhr? Wochenmärkte an der Rethelstraße oder auf dem Kolpingplatz sind zu weit weg und dienen nicht der Nahversorgung.“ Marlene Utke meinte, dass gerade wegen der Nähe zum neuen Wohnviertel an der Toulouser Allee ein Markt auf jeden Fall Sinn mache.

Es gab aber auch andere Meinungen: Zeiten, in denen noch Brot, Wurst oder Fisch auf dem Rochusmarkt angeboten wurden, nachzuweinen, bringe nichts, „die Nachfrage der Händler ist nicht vorhanden, wir sollten lieber den Leerstand auf der Derendorfer Straße bekämpfen“, so eine Anwohnerin. Ein Zuhörer stimmte zu und meinte, man solle erst mal die Infrastruktur auf dem Platz verbessern, „die Rochuskirche steht doch in jedem Düsseldorf-Reiseführer“. Ohnehin sei eine Marktnutzung nicht zwingend, erklärte Bezirksbürgermeisterin Marina Spillner: „Die Bezirksvertretung kann das Marktrecht aufheben.“

Es gab noch viele weitere Ideen, wie der Platz aufgewertet werden könnte: Der Bürgersteig müsste durchgepflastert, zusätzlich zwei, drei neue Bäume gepflanzt werden. Überhaupt müsse auf dem Platz erst mal eine Grundreinigung vorgenommen werden, Büsche seien ewig nicht geschnitten worden, der Altkleidercontainer platze regelmäßig aus allen Nähten. Ein Bücherschrank für Kinder wäre nicht schlecht, ebenso eine Radstation mit Luftpumpe und Werkzeug. Auch Urban Gardening könnte ein Thema sein. Während eine Frau verlangte, unbedingt die Hände von den Parkplätzen zu lassen, entgegnete ein Mann, genau das sei erforderlich, um dem Rochusmarkt mehr Größe zu geben.

Auch für den Spielplatz gab es Vorschläge. Eine Mutter von zwei Kindern sagte, eine komplette Umzäunung fehle. „Damit Eltern mal durchschnaufen können und trotzdem ihr Kind in Sicherheit wissen.“ Spielgeräte für größere Kinder würden fehlen, auch eine Überdachung durch eine Art Pavillon wie im Zoopark wäre nicht schlecht. Eine bessere Beleuchtung und ein Trinkwasserbrunnen mahnte der Vater von Jan an, der wiederum nur einen Wunsch hat: Dass man auf dem Rochusmarkt Melonen kaufen kann.

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