Jeden Morgen Stau in Düsseldorf CDU fordert Ausbau der Danziger Straße

Nord · Auf der Danziger Straße zwischen Duisburg und Düsseldorf gibt es jeden Morgen Stau. Eine Machbarkeitsstudie zeigt, dass die Erweiterung um eine Spur möglich wäre. Bislang wird das Projekt aber von der Verwaltung nicht weiter verfolgt.

Wer aus Richtung Angermund kommt, steht morgens fast täglich in einem langen Stau, der schon vor dem Nordstern beginnt.

Wer aus Richtung Angermund kommt, steht morgens fast täglich in einem langen Stau, der schon vor dem Nordstern beginnt.

Foto: Christian Rütz

Der Nordstern ist das Nadelöhr für den gesamten Verkehr aus dem Düsseldorfer Norden. Viele Verkehrsbeziehungen, Auffahrten auf die Autobahn 44 und die Bundesstraße B8n treffen dort aufeinander. Besonders in den Morgenstunden und zu den Messezeiten ist die große Kreuzung völlig überlastet und es bilden sich lange Rückstaus auf der Danziger Straße, der Niederrheinstraße und der Autobahn.

Seit Jahren beschäftigt sich die Bezirksvertretung 5 mit einer Optimierung der Verkehrsflüsse und hat dazu etliche Anträge und Anfragen an die Verwaltung gerichtet. In der jüngsten Sitzung des Gremiums hat die CDU-Fraktion drei weitere Anträge eingebracht, denen mehrheitlich zugestimmt wurde. Erreicht werden sollen die Öffnung der Busschleuse am „Roten Haus“ und die Öffnung der Rotterdamer Straße außerhalb der Messezeiten, damit über diese beiden Alternativrouten der Verkehr zusätzlich abfließen kann. „Es ist nicht vermittelbar, warum die Bürger in Lohausen und Stockum lange Autoschlangen auf ihren Straßen hinnehmen müssen, während eine gleichmäßige Verteilung des Autoverkehrs möglich ist“, heißt es in den Anträgen. Zudem soll die Linksabbiegerspur von der Niederrheinstraße kommend in eine zweite Geradeausspur umgewandelt werden, um die Querung der Kreuzung zu beschleunigen. Alle drei Maßnahmen wurden allerdings schon einmal vorgeschlagen und von der Verwaltung abgelehnt.

„Für uns ist es völlig unverständlich, dass die Verwaltung nicht willens ist, solche Dinge einfach einmal flexibel auszuprobieren. Die Pendler haben ja keine Alternative, da der ÖPNV mit der U79 im Düsseldorfer Norden nicht funktioniert“, sagt CDU-Ratsherr Andreas Auler. Die CDU weiß allerdings, dass solche Projekte nur kleine Verbesserungen sind. „Wir brauchen ein ganzheitliches Verkehrskonzept für den Düsseldorfer Norden und den großen Wurf“, sagt Ratsherr Andreas-Paul Stieber. Vorher wollen die Politiker keinen großen Bauprojekten in ihrem Bezirk, die noch mehr Verkehre mit sich bringen, zustimmen.

Mit dem großen Wurf meinen die Politiker den Ausbau der Danziger Straße zwischen Flughafen und Theodor-Heuss-Brücke. Der wurde 2006 in den Verkehrsentwicklungsplan der Stadt aufgenommen. In zwei Zwischenberichten dazu heißt es: „Wenn die Testszenarien (unter anderem 22,5 Millionen Fluggäste im Jahr) tatsächlich eintreten, wird sich der Verkehr im Düsseldorfer Norden erheblich steigern. Die Belastung der Kaiserswerther Straße würde sich beispielsweise verdoppeln. Ein Ausbau der Danziger Straße ist dann ein Beitrag zu einer verträglichen Führung des Kfz-Verkehrs.“ In den letzten Jahren lagen die Passagierzahlen immer über 22 Millionen. Eine Machbarkeitsstudie zum Ausbau der Danziger Straße wurde bereits 2012 erstellt, der Politik aber nie vorgestellt, weshalb die CDU nun Akteneinsicht gefordert hat. „Das Ergebnis ist, dass der Ausbau um eine weitere Spur mit dem entsprechenden Lärmschutz möglich ist“, sagt Ratsherr Christian Rütz. Dass solch eine Machbarkeitsstudie aber seit Jahren nicht zur Diskussion gestellt wird, findet Auler einen Skandal.

Zumal die Politiker befürchten, dass der geplante Bau der Hochbahnbrücke über den Nordstern für die U81 einen Ausbau der Danziger Straße unmöglich machen wird. Denn dafür werden Pfeiler entlang der Danziger Straße aufgestellt. „Uns wurde bisher zu dieser Problematik trotz mehrfacher Nachfrage keine eindeutige Aussage gemacht, weshalb wir in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung dazu eine Anfrage stellen werden“, kündigt Bezirksbürgermeister Stefan Golißa an.

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