Unterrath Zukunft der Klinke ist ungewiss

Unterrath · Seit vier Jahren steht die historische Gaststätte "Zur Klinke" leer. Der Eigentümer wartet für umfangreiche Umbauarbeiten auf eine Baugenehmigung. Der Stadt fehlten dafür bisher angeforderte Unterlagen.

Eigentlich sollten die Umbauarbeiten der Gaststätte "Zur Klinke" bereits im vollen Gang sein. Doch seit vier Jahren steht das Haus an der Unterrather Straße, das unter Denkmalschutz steht, leer. Jetziger Besitzer des 1784 errichteten Gebäudes ist eine Eigentümergesellschaft, deren Vorsitzender Gabriel Sulkowski, Inhaber des benachbarten Hotels Avidon, ist.

Bereits im Oktober 2008 wurde sein Bauantrag für umfangreiche Sanierungs- und Umbauarbeiten durch die Bezirksvertretung 6 genehmigt. Erlaubt wurde unter anderem der Abriss von nachträglich eingezogenen Wänden und alten Anbauten. Das Dachgeschoss darf ausgebaut werden, so dass auf drei Etagen Gast- und Gesellschaftsräume entstehen können. Hinter der "Klinke" wurde ein rund 20 Meter langer zweigeschossiger Anbau für Küche, Toiletten und Personalräume genehmigt, der mit einem Glasbau an das Gebäude angeschlossen werden soll. Umgesetzt wurde von diesen Maßnahmen aber bisher kaum etwas, da die nötige Baugenehmigung noch nicht erteilt wurde.

Baugenehmigung auf dem Weg

Deswegen erhebt Sulkowski schwere Vorwürfe gegen die Stadt. Diese sei wenig entgegenkommend und würde das Verfahren verschleppen. Immer wieder würden neue Unterlagen verlangt und die Bearbeitungszeiten zögen sich unangemessen lang hin. "Das ist sicherlich das letzte Projekt, das ich in Düsseldorf durchführen werde", sagt Sulkowski. Eine Mitarbeiterin des Dezernats Planen und Bauen erklärte dazu, dass der Eigentümer erst seit dieser Woche, nach mehrfachen Anfragen, alle erforderlichen Unterlagen eingereicht hätte, um die Baulast eintragen und dann die Baugenehmigung erteilen zu können. "Gerade bei Umbauarbeiten ergeben sich oft nicht vorhersehbare Dinge. So können nach Prüfungen zum Beispiel doch noch statische Berechnungen oder eine brandschutztechnische Stellungnahme nötig sein. Das verzögert leider das Verfahren, was auch bei diesem Projekt der Fall war." Jetzt, wo alle erforderlichen Unterlagen vorlägen, stehe der Erteilung der Baugenehmigung in den nächsten Wochen nichts mehr im Wege.

Ob dann die Umbauarbeiten endlich losgehen werden, steht aber noch nicht fest. "Wir suchen für das Objekt einen Mieter. Wenn dieser dann Wünsche äußert, beispielsweise eine andere Aufteilung der Räume möchte und es dann wieder zu solchen Verzögerungen kommt, werde ich den Bauantrag zurückziehen. Es geht hier schließlich um eine Investitionssumme von 1,5 Millionen Euro", sagt Sulkowski. Damit würde sich zunächst die Hoffnung vieler Unterrather zerschlagen, dass durch die Gaststätte wieder eine Belebung des alten Unterrather Ortskerns und des aufwendig sanierten Vorplatzes erfolgen könnte.

"Das ist ein bedeutendes Gebäude für Unterrath und dieses tot stehen zu lassen, fände ich ganz schlimm", sagt Bezirksvorsteher Jürgen Buschhüter. Er hat sich jahrelang für die Sanierung des Platzes vor der Gaststätte eingesetzt, die 2008 für rund 600 000 Euro durchgeführt wurde.

(RP)
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