Benrath Zieht Dürer-Berufskolleg doch nicht nach Benrath?

Benrath · Wegen der Altlasten im Boden an der Paulsmühle prüft die Stadt andere Standorte. Im Juni liegen Messergebnisse vor.

 Die Industriebrache an der Telleringstraße

Die Industriebrache an der Telleringstraße

Foto: von Ameln

Das Albrecht-Dürer-Berufskolleg sollte nach den Plänen der Stadtverwaltung an die Paulsmühlenstraße/Telleringstraße ziehen — allerdings ist es angesichts der befürchteten Schadstoff-Belastung im Boden des alten Thyssen-Krupp-Geländes nicht mehr sicher, dass Düsseldorfs größtes gewerblich-technisches Berufskolleg wirklich aus Unterbilk nach Benrath kommt.

Inzwischen werden andere Grundstücke geprüft. "Die Verwaltung sucht parallel zu den Boden- und Grundwasseruntersuchungen nach Standortalternativen", teilte die Stadt dem Schulausschuss auf Anfrage von CDU und FDP in dieser Woche mit. Schuldezernent Burkhard Hintzsche wollte nichts Genaueres zu den anderen Standorten sagen, die das Amt für Gebäudemanagement ins Auge gefasst hat. Wenn die Grundstücke öffentlich bekannt würden, erschwere dies die Verhandlungen, so Hintzsche.

Damit wird noch unklarer, ob das Kolleg mit seinen mehr als 4500 Auszubildenden wirklich in den Düsseldorfer Süden zieht. Seit 2006 ist klar, dass der jetzige Standort in Unterbilk aufwendig saniert werden müsste und darüber hinaus zu klein für die vielen Schüler ist. Die Stadt plant deshalb einen Umzug. Dabei rückte die Industriebrache in Benrath in den Fokus. Bis 1976 hatte das damalige Krupp-Unternehmen Nirosta dort Tafelblech gefertigt.

Danach wurde das Grundstück zur Lagerung von Stahl bis in die 90er Jahre genutzt. Seither liegt das Areal brach. Bereits als im Jahr 2000 über eine neue Nutzung nachgedacht wurde, ging man davon aus, dass das Gebiet mit Altlasten durchsetzt ist. Anfang 2009 hieß es nach einer ersten Einschätzung des Umweltamts aber, dass es durch Bodengifte nicht besonders belastet sei.

Inzwischen ist sich die Verwaltung darin offenbar nicht mehr so sicher. Das Umweltamt prüft derzeit in Zusammenarbeit mit dem Eigentümer, ob auf dem großen Areal "altlastenrelevante Boden- und Grundwasserverunreinigungen" festzustellen sind — wenn diese zu stark sind, würde das wohl das Ende für den Schul-Neubau bedeuten. Mit ersten Erkenntnissen ist nach Angaben der Stadtverwaltung im Juni zu rechnen.

(RP/ila)
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