Gerresheim Wohnungsbau geht trotz PFT voran

Gerresheim · Die brachliegenden Grundwasserbrunnen im Kleingartenverein Königsbusch gehören schon zum Alltag der Gartenbesitzer. Bereits seit 2010 dürfen sie nicht mehr genutzt werden, weil das Grundwasser mit perfluorierten Tensiden (PFT) verschmutzt ist. Und die Kleingärtner werden sich noch gedulden müssen. Denn die Suche nach der geeigneten Filtermethode, mit der die Chemikalie aus dem Grundwasser herausgeholt werden muss, ist kompliziert. Sie muss auf die PFT-Art, die in Gerresheim vorkommt, abgestimmt werden, so Inge Bantz, stellvertretende Leiterin des Umweltamtes. Mehr noch: PFT breitet sich seit im Untergrund weiter aus. Deshalb muss die Zone, in der das Fördern von Grundwasser verboten ist, weiter ausgedehnt werden. Sie wird vom Glashüttengelände dann bis zur Königsberger Straße von Flingern reichen, so Bantz.

 Inge Bantz, Marion Klumbies und Gregor Uhe (v.r.) vom Umweltamt betreuen die Versuchsanlage für PFT-Filter vor den Kleingärten.

Inge Bantz, Marion Klumbies und Gregor Uhe (v.r.) vom Umweltamt betreuen die Versuchsanlage für PFT-Filter vor den Kleingärten.

Foto: Bauer

Da das PFT am sogenannten Lager 61 nahe des ehemaligen Glashüttengeländes mit dem Löschschaum, mit dem ein Feuer in einer Lagerhalle bekämpft worden war, in den Untergrund gelangt ist, wird befürchtet, dass sich auch der Wohnungsbau verzögert. Aber da das Grundwasser nicht in Richtung Glashütte, sondern in entgegengesetzter Richtung fließt, "ist das Glashüttengelände nur am Rande betroffen", sagt Bantz. Möglicherweise müssten an einigen Stellen Brunnen zur Beobachtung des Grundwassers gebohrt werden. Aber der Wohnungsbau werde nicht beeinträchtigt.

Darüber ist Gudrun Piesczek erleichtert. Die Projektleiterin der Immobiliengesellschaft Patrizia, die das sogenannte Glasmacherviertel auf dem Hüttengelände entwickelt, sieht eine gute Zusammenarbeit mit der Stadt bei der Beseitigung von Altlasten. PFT spielt dabei kaum eine Rolle. Schwerwiegender sind Verunreinigungen durch den Betrieb der ehemaligen Glashütte, darunter die Chemikalie CKW. "Über die auf dem Gelände erforderlichen Sanierungsmaßnahmen gibt es einen öffentlich-rechtlichen Vertrag zwischen Stadt und Patrizia. Dadurch soll erreicht werden, dass der geplanten Wohnbebauung nichts im Wege steht", so Piesczek.

(RP)
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