Gerresheim Wohnquartier am Ringofen wird bezogen

Gerresheim · Die Anlage der ehemaligen Ziegelei Sassen ist Identifikationspunkt für das neue Viertel. Ein Förderkreis will den Ofen betreuen, Besichtigungen anbieten und Informationstafeln aufstellen.

 Der neue Platz im Wohnqurtier zeigt deutlich die Konturen des Ringofens, von dem zwei Teile erhalten worden sind. Der Platz ist umgeben von Wohngebäuden mit Mietwohnungen und acht Reihenhäusern (hinten).

Der neue Platz im Wohnqurtier zeigt deutlich die Konturen des Ringofens, von dem zwei Teile erhalten worden sind. Der Platz ist umgeben von Wohngebäuden mit Mietwohnungen und acht Reihenhäusern (hinten).

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Das neue Wohnquartier an der Bergischen Landstraße neben der Tankstelle hat einen Identifikationspunkt: Den Ringofen der ehemaligen Ziegelei Sassen. Er ist nach seiner Restaurierung ein prägnanter Mittelpunkt der Wohnhäuser geworden. "Das ist jetzt nach Abschluss der Bauarbeiten der neuen Gebäude deutlich zu sehen", sagte Gabriele Stegers, Pressesprecherin des Immobilien-Unternehmens Hochtief Solutions, das die Wohnanlage errichtet hat.

Der Platz des denkmalgeschützten Ringofens zeichnet mit seinen Wegen und Baumreihen den Grundriss der technischen Anlage nach. "Das wird noch deutlicher zu sehen sein, wenn die Außenanlagen ihren letzten Schliff erhalten haben werden", so Stegers.

Aber schon jetzt werden die Ausmaße deutlich. Die beiden erhaltenen Teile des Ringofens, das Mittelstück mit dem Schornstein sowie ein Endteil mit der typischen Rundung machen die Proportionen der Produktionsstätte nachvollziehbar, die Pflastermarkierungen lassen ihre Größe erahnen.

Der Platz rund um den Ringofen erfüllt einen weiteren Zweck für die Siedlung. Er kann Spielplatz für die Kinder der Bewohner und Treffpunkt für die Nachbarn sein. Das wertet die Wohngebäude am Ringofen mit 174 Mietwohnungen sowie acht Reihenhäuser auf. Das könnte ein Grund für die große Nachfrage sein, der größte Teil der Wohnung ist bereits vergeben, die ersten Mieter sind bereits eingezogen, so Stegers.

Der Ringofen selbst soll ebenfalls lebendig bleiben und besucht werden. Der Förderkreis Industriepfad Düsseldorf-Gerresheim (FKI) wird die alte Produktionsanlage betreuen und Besichtigungen ermöglichen. "Wir stehen mit Hochtief in Verhandlungen über die Übernahme der Betreuung des Ringofens", berichtet Peter Schulenberg vom FKI. Der Förderkreis werde sich dann darum kümmern, dass der Ofen mit originalen Teilen einer Produktion ausgestattet wird.

Dann können bei Führungen die technischen Vorgänge der Ziegelproduktion leichter erläutert werden. "So ist geplant, in dem Umgang des Ofens Rohziegel aufzuschichten, um das Prinzip des Brennvorgangs erklären zu können", sagte Schulenberg. Mit den originalen Ausstattungsstücken sei der Ringofen dann ein kleines Industrie-Museum. Auch außerhalb der Führungen können sich Besucher über die Ziegelproduktion informieren. Der FKI will Schautafeln aufstellen, die die Funktionsweise des Ringofens verdeutlichen.

Der Ofen ist zudem Startpunkt des Industriepfades durch Gerresheim und wird deshalb mit einer Informations-Stele gekennzeichnet. Der Pfad führt quer durch Gerresheim bis zur ehemaligen Glashütte und zeigt an mehr als 20 Stationen, wie einmal die Industrie den Ort geprägt hat.

(RP)
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