Benrath Wohin, wenn die Blase drückt ?

Benrath · Auf dem Benrather Marktplatz gibt es eine öffentliche Toilette, wenn auch jeglicher Hinweis fehlt. Auch im Busbahnhof wird man fündig. Das öffentliche Klo im Schloss ist hingegen schon seit längerem defekt.

Unterwegs in Benrath und die Blase drückt. Doch wo findet gibt es eine öffentliche Toilette? Am S-Bahnhof sucht man vergebens nach einer Toilette. Der Rheinbahn Kiosk sowie das McDonalds-Restaurant haben keine WCs. Ein freundlicher Herr empfiehlt den Busbahnhof. Dort angekommen gibt es ein großes Angebot an Toiletten.

Denkt man. Fünf aneinandergereihte Türen und drei davon deutlich gekennzeichnet als Toilette. Vorbei geht es an den Türen, doch nur zwei von ihnen sind geöffnet. Die letzten beiden. Die Männertoilette und die Frauen-/Behindertentoilette sehen beide so weit in Ordnung aus. Öffentliche Toiletten sind auch nur selten so schön sauber wie zu Hause.

Weiter geht's: Diesmal bei einem netten Spaziergang in der Frühlingssonne durch Schloss Benrath und seine schönen Gärten, doch plötzlich kommt das Bedürfnis, das Stille Örtchen aufzusuchen. "Wo ist die Toilette?", fragt sich der Spaziergänger nach paar Minuten Suchen.

Weit und breit kein WC-Schild. Die Nachfrage im Naturkundemuseum ergibt, dass die öffentlichen Toiletten für Schloss Benrath abgeschlossen und defekt sind. Die Wasserrohrleitung ist kaputt. Und das schon seit längerem

Ausschilderung fehlt völlig

Dennoch: Die Blase drückt. Die Angestellten des Museums raten daraufhin, den zehnminütigen Marsch vom Schloss zum Marktplatz Benrath anzutreten. Doch wer sich am Marktplatz nicht auskennt, muss fragen oder suchen, denn auch hier ist nichts ausgeschildert. Wenn die Stadt in diesem Jahr eine neue barrierefreie öffentliche Toilette – wie von der Bezirksvertretung 9 beschlossen baut – dann aber bitte deutlich beschildert.

Zwei bis drei Mal in der Woche fragen Passanten im Restaurant "Pane e Vino" nach einer Toilette. "Wir schauen uns die Leute an, und eigentlich ist es kein Problem, sie einzulassen", sagt Gastronom Massimiliano Monticciolo. "Für Kinder und ältere Menschen machen wir die Tür immer auf." Bei Großveranstaltungen kostet der Toilettenbesuch 50 Cent – denn der Reinigungsbedarf ist danach weitaus größer, sagt Monticciolo. Während der Benrather Bierbörse bleibt das Pane e Vino geschlossen. "Diese Klientel wollen wir nicht unbedingt bedienen", sagt der Gastronom. Jochen Scharf, Besitzer des Schocoladens nebenan, müsste als Kleinstgastronom, der keinen Alkohol ausschenkt, theoretisch nicht einmal seinen eigenen Gästen ein Klo anbieten. Er hat aber eins. "Gäste können hier natürlich auf Toilette gehen, in Ausnahmefällen auch andere", erklärt Scharf. "Eigentlich verweisen wir aber auf die öffentliche Toilette am Marktplatz."

Also weiter zum Marktplatz. Dieser ist voll mit Imbissbuden und Blumenläden. Nur nach genauerem Hinsehen erkennt der Passant hinter einem Currywurststand eine schmale Treppe, die nach unten führt. Am Ende der Treppe sind links zwei Türen. An den Türrahmen sind ein Männchen und ein Weibchen aufgemalt. Das Suchen hat ein Ende, und die Toiletten sehen überraschenderweise sauber aus. Es riecht dazu auch noch nach Reinigungsmittel. Ein Arbeitsnachweis mit Unterschrift der Putzkraft hängt auch an der Wand. Die Toilette ist gefunden. Zum Glück, denn noch mehr Warten hätte zu einem großen Unglück geführt.

(RP)
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