Niederkassel Wochenmarkt im Höfchen
Niederkassel · Weinhändler Michael Krieg ist es gelungen, in Alt-Niederkassel wieder eine Einkaufsmöglichkeit zu schaffen. Ab Donnerstag gibt es einmal in der Woche neben Feinkost frisches Gemüse, Obst, Blumen und Backwaren.
Der Bioladen von Thomas Krause in Alt-Niederkassel ist längst Geschichte, was nicht zuletzt besonders ältere Menschen im Umfeld bedauern. Jetzt gibt es wieder einen Lichtblick für alle, die Obst und Gemüse vom Wochenmarkt schätzen, aber nicht bis Oberkassel oder Lörick gehen oder fahren wollen. Weinhändler Michael Krieg ist es gelungen, einen Mini-Wochenmarkt im Höfchen des Weinhandels auf den Weg zu bringen.
Jeweils Donnerstag ab dem 14. Juni bietet dort Wilma Tillmanns Gemüse, Blumen, Eier und Obst an – so wie man es von ihrem Stand vor der St. Antoniuskirche an der Luegallee bereits kennt. "Ich habe sie angesprochen und sie war sofort bereit, neben Ober- auch in Niederkassel ihre Produkte anzubieten", sagt Krieg, der eine Ochsentour über etliche Bauernhöfe hinter sich hat. "Die Landwirte waren einfach nicht interessiert, ihre landwirtschaftlichen Erzeugnisseauf einem Wochenmarkt zu verkaufen", sagt er rückblickend.
Genehmigung von der Behörde
Dass er dann doch seinen Traum realisieren konnte, freut ihn so umso mehr. Zumal er seit Oktober 2011 auch die Instanzen der Stadt abklapperte mit dem Ergebnis, jetzt eine Genehmigung für den Markt in Händen zu halten. "Es war spannend, sich mit der Behörde auseinanderzusetzen", gibt Krieg preis, der auch auf die Unterstützung der Familie Schmittmann, seiner Vermieterin, setzen kann. Das Angebot beschränkt sich aber nicht auf Früchte und Gemüse, sondern umfasst auch Bio-Backwaren. Die Firma "Backboard", die ebenfalls vom Wochenmarkt in Oberkassel bekannt ist, wird nun auch in Niederkassel vertreten sein. Weder der Gemüsestand vor der Kirche noch der Bäcker schränken ihre Angebote in Oberkassel ein. Und die Palette komplett macht der Weinhandel selbst durch den Verkauf von edlem Rebensaft, Pasteten und Käse. Eröffnung ist am Donnerstag.
Tür an Tür mit dem Weinfachhandel hatte Thomas Krause 2004 einen Bioladen im alten Gemäuer am Kornhaus Schmittmann eröffnet. Die gesamte Palette eines Bio-Vollsortiments war nun in Alt-Niederkassel zu bekommen. Anlaufstelle nicht nur für die "Dorfbewohner", sondern auch für Rechtsrheinische, die den Lieferservice schätzten. Trotzdem florierte der Laden nicht, so sehr sich die Beteiligten auch bemühten. 2010 gab Krause auf. Auslöser war, dass sich die Finanz- und Wirtschaftskrise auch im Biolädchen bemerkbar gemacht hatte. 2010 übernahm Michael Krieg, damals noch mit seinem Kompagnon Damien Baque-Cressini, das Ladenlokal und bot dort neben Wein auch Feinkost an.
Seitdem beteiligt sich Krieg an Festen in Niederkassel und hat gemeinsam mit Bierhaus-Wirt Andreas Meuser einen Wein unter dem Namen "Niederkasseler Sonnenhöfe" produziert. Jetzt hat Krieg im "Dorf" wieder eine Quelle für frisches Gemüse und Backwaren geschaffen – wenn auch nur an einem Tag in der Woche.
