Himmelgeist Wieder Müll am Rheinstrand

Himmelgeist · Der ersten warmen und sonnigen Tagen lockten am Wochenende viele an den Himmelgeister Strand. Der Müll blieb wieder liegen. Fotografen wollen daraus Kunstobjekte schaffen und gleichzeitig zum Umweltschutz mahnen.

 Partygäste ließen auch am vergangenen Wochenende wieder ihren Müll am Himmelgeister Rheinufer liegen.

Partygäste ließen auch am vergangenen Wochenende wieder ihren Müll am Himmelgeister Rheinufer liegen.

Foto: olaf Staschik

Müll und auch Lärm durch Partygäste sind im Sommer an vielen Rheinstränden ein Problem. Am Himmelgeister Rheinbogen ist das jedoch besonders schädlich, weil sich dort ein Naturschutzgebiet befindet, in dem auch selten gewordene Tiere und Pflanzen gedeihen.

 Aleksandra Schreiner und Karsten Sporenberg haben seit dem Wochenende zehn Säcke Müll zusammen gesammelt. Sie inszenieren die Hinterlassenschaften für ein

Aleksandra Schreiner und Karsten Sporenberg haben seit dem Wochenende zehn Säcke Müll zusammen gesammelt. Sie inszenieren die Hinterlassenschaften für ein

Foto: olaf Staschik

Eigentlich dürfen Besucher dort nur auf den vorgegebenen Wegen spazieren. Am Wochenende klagten Anwohner allerdings erneut über lärmende Strandbesucher, die zudem noch ihren Müll liegen ließen. Bezirksvorsteher Heinz-Leo Schuth (CDU) plädiert daher dafür, dass Schilder aufgestellt werden, die Besucher daran erinnern, dass sie sich in einem Naturschutzgebiet befinden und auch selbst zum Umweltschutz beitragen.

Fotoaktion für Umweltschutz

Doch der Schmutz kann auch seine schöne Seite haben. Das finden zumindest Fotograf Karsten Sporenberg und seine Assistentin Aleksandra Schreiner. Seit dem Wochenende sammeln sie den liegen gebliebenen Müll am Himmelgeister Strand und machen ihn zu Fotovorlagen. "Dadurch, dass wir den Müll wie Kunstwerke fotografieren, wollen wir zeigen: Er kann schön aussehen, aber nehmt ihn trotzdem mit", sagt Sporenberg. Unter dem Titel "Best of waste" plant er ein internationales Fotoprojekt. Anschließend werde der Müll dann aber auch entsorgt, so der Fotograf.

In verschiedenen Städten und Landstrichen will das Team Müllansammlungen künstlerisch inszenieren und fotografieren. Und dabei auch ein wenig auf Provokation setzen. Schuhe, aus denen Pflanzen wachsen, oder ein Tier, das sich in einem weggeworfenen Netz verheddert hat, wollen sie inszenieren. Den Anstoß dazu haben die Ereignisse am Himmelgeister Strand gegeben. "Hier ist mir die große Menge an Müll in den letzten Jahren oft aufgefallen", sagt Sporenberg.

In den vergangenen Tagen sammelten sie bereits zehn Müllsäcke voll ein. "Mit all dem Glas kann so ein Sack schon einmal 30 Kilo wiegen", sagt Sporenberg.

Die Stadt hatte am vergangenen Wochenende am linksrheinischen Ufer durch Promotionteams auf ihre Kampagne "Unsere Stadt. Unser Ufer. Unsere Verantwortung" hingewiesen. Mit Postkarten und Gratis-Müllsäcken riefen die Mitarbeiter zu mehr Sauberkeit auf.

Für den Himmelgeister Rheinbogen gelten wegen seines besonderen Charakters als Naturschutzgebiet jedoch andere Maßstäbe. Die Kampagne ist daher nicht auf den Strand übertragbar. Denn dort ist das Grillen offiziell nicht erlaubt. Zu gegebener Zeit werde das Thema Müll in Himmelgeist aber noch einmal gesondert aufgegriffen, hieß es von der Stadt.

(RP)
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