Wersten Werstener für Erhalt ihrer Gaslaternen

Wersten · Mehr als 150 Bewohner der Halbuschsiedlung sprachen sich in einer lebhaften Informationsveranstaltung für den Erhalt des Gaslichts in ihrer Siedlung aus. Ihr Votum wollen sie jetzt an die Stadtverwaltung weiterleiten.

 Mehr als 150 Interessierte und Anwohner der Halbuschsiedlung waren zur Informationsveranstaltung zum Thema Gaslaternen gekommen.

Mehr als 150 Interessierte und Anwohner der Halbuschsiedlung waren zur Informationsveranstaltung zum Thema Gaslaternen gekommen.

Foto: Olaf Staschik

Das Interesse in der Nachbarschaft ist groß, zur Informationsveranstaltung in der Gaststätte "Im grünen Winkel" sind rund 150 Anwohner gekommen. Auf eigene Faust haben die Anwohner den Abend zum Thema "Gaslaternen" organisiert. In Vorträgen informieren sie die Nachbarn über die Beschlüsse des Stadtrates und technische Kriterien der Beleuchtung.

Auch das Thema Kosten spielt eine große Rolle. "Wir wollen das heute verständlich darstellen", sagt Anwohner Berthold Tetzlaff. Er klärt allgemein über die Technik der Gaslaternen auf, während Peter Cremerius skizziert, wie die politische Entscheidung vonstattengeht. Ziel ist es, ein Meinungsbild der Nachbarschaft zu bekommen und über den Erhalt der Gaslaternen abzustimmen. Denn bis zum 9. Dezember können Bürger noch weitere Erhaltungszonen für Gasleuchten im Stadtgebiet nennen.

Das rief auch die Nachbarschaft der Halbuschsiedlung auf den Plan. Einige Anwohner hatten die offizielle Informationsveranstaltung für den Stadtbezirk 9 zu diesem Thema Ende September im Annette-Gymnasium in Benrath besucht. Diese offizielle Informationsveranstaltung war mit lediglich 40 Besuchern deutlich schlechter frequentiert, als der jetzt selbst organisierte Abend der Anwohner. In Benrath hatten sie festgestellt: Die bisher vom Gutachter betrachteten und bewerteten rund 3.300 Gasleuchten, die erhalten bleiben sollen, stehen ausschließlich in Gebieten, die gemäß städtebaulicher Satzung als Erhaltungs- oder Denkmalschutzgebiet ausgewiesen sind. "Unsere Halbuschsiedlung gehört nicht dazu", sagt Anwohner Klaus Kuhlen. Gemeinsam mit den weiteren Initiatoren des Abends Peter Cremerius, Berthold Tetzlaff, Miriam und John Wallenborn sowie Josef Penders stand für ihn fest, dass etwas geschehen muss. "Wir sind keine Partei, keine Initiative und kein Verein, sondern einfach Nachbarn", sagt er zu Beginn der Informationsveranstaltung. Das Engagement der Anwohner beeindruckt auch Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Graf, der sich den Fragen der Bürger im Saal stellt. Welche Kosten auf die Anlieger zukommen, kann er nicht sagen, es liegen noch keine konkreten Angaben dazu vor. Ob geprüft wurde, die Gaslaternen unter Denkmalschutz zu stellen, will eine Frau wissen. Das werde er jetzt klären lassen, verspricht Graf.

Nach einem Beschluss des Stadtrates von Ende 2015 sollen mindestens 4000 der noch vorhandenen rund 14.500 Gasleuchten im Stadtgebiet erhalten bleiben. Viele im Saal fragen sich allerdings, warum die Gaslaternen überhaupt zur Disposition stehen. "Sie spenden seit 150 Jahren verlässlich Licht", sagt ein Teilnehmer. "Wem ist das hier eigentlich zu dunkel?", will ein anderer wissen. Vermisst wird außerdem eine geplante Teststrecke, auf der man sich verschiedene Modelle ansehen kann. Für den Seniorenrat ist Hermann Becker zur Veranstaltung gekommen. Er thematisiert kurz die mit den Gaslaternen verbundenen Sicherheitsaspekte.

108 Laternen haben die Initiatoren gezählt, die in ihren Straßenzügen betroffen wären. Sie wollen erreichen, dass die Gaslaternen erhalten bleiben. "Wir plädieren hier pro Gaslicht, das haben auch die Gespräche in der Nachbarschaft ergeben", sagt Klaus Kuhlen. Das Votum der Anwesenden bestätigt am Ende des Abends die Veranstalter. Alle wollen die Gaslaternen behalten, es gibt keine Enthaltungen und keine Gegenstimmen.

(RP)
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