Wersten Wersten wartet weiter auf eine Drogerie

Wersten · Das Unternehmen dm hat großes Interesse mit einer Filiale in den Stadtteil zu ziehen. Im Gespräch ist das Erdgeschoss eines Neubaus an der Ecke Mergelgasse/Kölner Landstraße. Gespräche mit dem Bauherrn stehen allerdings noch aus.

 Zur Dreckecke hat sich das Areal rund um die ehemalige Tankstelle an der Ecke Mergelgasse/Kölner Landstraße entwickelt. Dort soll ein Mehrfamilienhaus entstehen, Geschäfte im Erdgeschoss sind laut Bebauungsplan zulässig.

Zur Dreckecke hat sich das Areal rund um die ehemalige Tankstelle an der Ecke Mergelgasse/Kölner Landstraße entwickelt. Dort soll ein Mehrfamilienhaus entstehen, Geschäfte im Erdgeschoss sind laut Bebauungsplan zulässig.

Foto: Von ameln

Über 26 000 Einwohner — das ist schon ein Pfund, mit dem Wersten wuchern kann. Um so erstaunlicher ist es, dass es in dem Stadtteil — zwei Jahre, nach dem die Schlecker-Filiale schloss — immer noch keine Drogerie gibt. Bei Umfragen in Wersten steht zumeist an oberster Stelle die Neuansiedlung eines Drogeriemarktes. Und auch die Kette dm ist am Standort interessiert. Wo liegt denn dann das Problem?, werden sich die Anwohner fragen. Am Immobilienangebot. Normalerweise zieht dm erst in eine Ladengröße ab 550 Quadratmeter aufwärts ein. Solch eine Fläche gibt es in Wersten derzeit aber nirgends.

Deswegen kam die Werstener SPD-Ratsfrau Cornelia Mohrs auch auf eine andere Idee. Als sie Mitte November in der RP las, dass man bei dm in Wersten Potenzial für eine Filiale sieht, griff sie umgehend zum Telefonhörer und brachte das Unternehmen mit einem Investor zusammen, der an der Ecke Mergelgasse/Kölner Landstraße bauen will. Auch Bezirksvorsteher Heinz-Leo Schuth blickte bereits in freudiger Erregung dem Verschwinden der dortigen Dreckecke entgegen.

Die abgezäunte Fläche, auf der früher einmal eine Tankstelle stand, wird als Mülltonne genutzt und das Wohnhaus nebenan, in dem zuletzt in Parterre noch ein kleines chinesisches Restaurant war, steht inzwischen komplett leer. Die Planungen des Bauherrn sahen nach Informationen unserer Zeitung allerdings nur den Bau von neuem Wohnraum vor, auf neue Geschäftsräume im Erdgeschoss sollte verzichtet werden. Doch genau dort wäre Platz für eine dm-Filiale, auch wenn sie dann nur rund 440 Quadratmeter groß wäre.

Bislang sollen aber Investor und Vertreter von dm noch nicht miteinander gesprochen haben, so dass Schuth nicht davon ausgeht, in seiner bis Ende Mai dauernden Amtsperiode in der Bezirksvertretung über das Projekt beraten zu lassen. Im Anschluss daran muss noch eine Baugenehmigung her und anschließend gebaut werden. Selbst Optimisten gehen nicht davon aus, dass an dieser Stelle vor Ende 2015 die Eröffnung eines dm-Marktes vorgenommen werden könnte.

Eine Auskunft, die auch RP-Leserin Rita Ploog nicht trösten wird. Sie ist sauer darüber, dass man bis Holthausen oder in die Innenstadt fahren muss, um Drogerieartikel einzukaufen. Zudem ärgert sie sich über die Post-Situation in ihrem Stadtteil. Seit der Schließung der Post-Filiale vor vier Jahren sind die Werstener entweder auf die Post in Holthausen mit langen Wartezeiten oder auf den Post-Kooperationspartner "Atelier Zauberhaft" an der Kölner Landstraße 202 angewiesen.

Das Handarbeitsgeschäft ändert zum 1. Februar seine Öffnungszeiten. Künftig ist es mittags zwei Stunden geschlossen, dafür wird am Abend bis 18.30 Uhr verlängert. "Bei der Mittagspause passen wir uns an die anderen Einzelhändler hier in der Nachbarschaft an", sagte Geschäftsinhaberin Elke Groll auf Anfrage: Die Verlängerung am Abend ziele darauf ab, dass Menschen, die arbeiten müssten, am Feierabend noch genügend Zeit hätten, Pakete abzuholen.

Wenn man bei Zauberhaft das Gefühl habe, dass den Kunden 18.30 Uhr noch nicht reiche, werde man überlegen, vielleicht bis 19 Uhr auszudehnen, so Groll weiter. Rita Ploog hat bereits mehrfach an die Post geschrieben und die Bitte geäußert, im Stadtteil wenigstens einen Briefmarkenautomaten zu installieren, damit man nicht auf die Öffnungszeiten der Partnerfiliale angewiesen ist.

(RP)
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