Große Nachfrage in Düsseldorf Tennis-Boom stellt Clubs im Süden vor Probleme

Düsseldorf · Die Vereine im Düsseldorfer Süden melden steigende Mitgliederzahlen. Wegen der hohen Nachfrage gibt es bereits Aufnahmestopps und lange Wartelisten. Beim TC Holthausen steht deshalb eine zusätzliche Halle auf der Wunschliste.

 Beim Kinder-Tenniscamp des TC Holthausen – das Bild ist am 1. Juli entstanden – trainiert der Nachwuchs. Der Club erreicht wegen steigender Nachfrage allmählich seine Kapazitätsgrenze.

Beim Kinder-Tenniscamp des TC Holthausen – das Bild ist am 1. Juli entstanden – trainiert der Nachwuchs. Der Club erreicht wegen steigender Nachfrage allmählich seine Kapazitätsgrenze.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Tennis boomt, bundesweit sogar, und das vermehrte Interesse am „weißen Sport“ hat längst auch die Düsseldorfer Tennisvereine erreicht. Steigende Mitgliederzahlen im Stadtsüden melden die Clubs TC Benrath, TC Holthausen und TC77 Düsseldorf-Wersten. Doch die Freude ist getrübt. Nicht alle Wünsche auf Mitgliedschaft und Tennisspaß können derzeit erfüllt werden.

„Stopp!“, heißt es angesichts begrenzter Platzkapazitäten beispielsweise für Aufnahme-Willige am Benrather Schlossufer. „Die Nachfrage ist einfach zu groß“, begründet Tennistrainer Marek Owsianka das Einrichten einer Warteliste. Lediglich sechs Sandplätze stehen beim TC Benrath für Training und Wettbewerbsbetrieb zur Verfügung. Kurzfristig aufgenommen werden ausschließlich Familienangehörige von Mitgliedern und Akteure als Ergänzung für die Mannschaften.

Außer einer knappen Platzkapazität bereitet den Benrathern ein akuter Trainermangel große Sorge. „Während der Pandemie ist unser Trainerteam geschrumpft“, räumt Owsianka ein. Die freiberuflich tätigen Tennislehrer waren gezwungen, sich während des Corona-bedingten „Berufsverbots“ aus finanziellen Gründen umzuorientieren. Dank privater Kontakte ist es Owsianka immerhin gelungen, die personelle Lücke weitgehend zu schließen.

Ein Aufnahmestopp ist beim TC 77 in Wersten bereits seit vier Jahren Praxis. Das Missverhältnis zwischen Platzangebot und Mitgliederzahl lässt den 77ern keine andere Wahl. „Wir platzen aus allen Nähten“, sagt Gründungsmitglied Rainer Dautzenberg. Elf Senioren- und acht Jugendteams teilen sich sechs Tennisplätze plus „einen halben“. Der kleinere „Pampersplatz“ inklusive ist ausschließlich für die Drei- bis Fünfjährigen reserviert.

436 Mitglieder zählen die Werstener aktuell. Wer großes Glück hat, rückt per Mundpropaganda nach. „Und überall wird neu gebaut“, berichtet Dautzenberg, der darauf hofft, dass sich eine dringend notwendige Erweiterung des Platzangebots in Zukunft realisieren lässt. Trainer-Sorgen kennt man in Wersten nicht. Der Club kooperiert mit der Tennisschule Jan Hofer.

Mit elf Tennisplätzen und einem versierten Trainerteam um Boris Joachim sowie einer schmucken Clubanlage mit gemütlicher Gartenatmosphäre darf sich der TC Holthausen quasi „auf Rosen gebettet“ fühlen. Dennoch warnt der Vorsitzende Marc Streller: „Wir erreichen allmählich unsere Kapazitätsgrenze.“ Einen Grund für die ansteigende Nachfrage sieht Streller im Generationswechsel. Die Graf- und Becker-Fans der 1980er- und 1990er-Jahre haben inzwischen Familie und kehren mit ihren Kindern zum Tennis zurück.

Deshalb plant der TC Holthausen für die Zukunft. Eine zusätzliche Halle steht auf dem Wunschzettel des Clubs. „Wir suchen intensiv nach einer Möglichkeit“, erklärt Streller.

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