Strafzettel für Anwohner der Harfstraße Gehwegparken wird nicht mehr toleriert

Wersten · Die Anwohner klagen über die neue Regelung. Bisher durften sie auf den Gehwegen vor ihren Häusern parken, nun bekommen sie dafür Strafzettel vom Ordnungsamt.

 Noch immer wird an der Harfstraße falsch geparkt.

Noch immer wird an der Harfstraße falsch geparkt.

Foto: RP/Dominik Schneider

Seit Jahren, teils seit Jahrzehnten, sind die Anwohner der Harffstraße 6 bis 12 gewohnt, vor ihren Häusern auf dem Gehweg parken zu dürfen. Ihre Autos standen geschützt auf dem Trottoir, welches an dieser Stelle etwas unter dem Straßenniveau liegt.

Doch das Parken war dort toleriert worden, nie erlaubt gewesen. Diese lockere Einstellung hat die Stadt nun geändert, offiziell an dieser Stelle schon seit dem vergangenen Jahr. Seither kontrolliert der Ordnungsdienst, falsch abgestellte Wagen bekommen ein Knöllchen und ihre Halter müssen zahlen.

„Das geduldete und praktizierte Parken konnte zuletzt nicht mehr geduldet werden“, heißt es von der Stadt. Durch die Fahrzeuge der Anwohner sei der passierbare Gehweg zu schmal gewesen. Vor allem für Menschen, die auf Rollstuhl oder Rollator angewiesen sind, sei dies zum Problem geworden. Außerdem wurden im Laufe der Zeit die im Gehweg eingebauten Schachtdeckel, Wasser- und Gasverschlüsse belastet. Zudem könnten sich die Bewohner der Erdgeschoss-Wohnungen gestört fühlen, wenn Fahrzeuge vor ihren Fenstern in den engen Zufahrten zum tiefer gelegten Bürgersteig rangieren.

Diese Argumente können die Anwohner nicht nachvollziehen, auch, da das Parken auf dem Gehweg seit Jahren geübte Praxis war. Sie haben sich an die Politik gewandt, um von dort Hilfe zu bekommen. Verwirrt sind die Bewohner der Hausnummern 6 bis 12 zudem darüber, dass weiter in Richtung Siegburger Straße, vor den Häusern Harffstraße 1 bis 4, das Parken gestattet ist. Darauf weist ein Verkehrsschild hin. In diesem Bereich gibt es eine Apotheke und ein neu gebautes Wohnhaus für Studenten.

„Hier wird mit zweierlei Maß gemessen“, klagt eine Anwohnerin. Sie selbst pflege ihre Mutter, müsse den Rollstuhl ein- und ausladen und sei auf einen Parkplatz in unmittelbarer Nähe der Wohnung angewiesen. Zudem sei der Gehweg breit genug für Rollstuhlfahrer, und auch die Nachbarn im Erdgeschoss würden nicht durch das Parken gestört.

Immer wieder stehen auch jetzt noch geparkte Autos vor den Häusern 6 bis 12. Ein Verbotsschild gibt es dort nicht – denn das Abstellen von Fahrzeugen auf dem Gehweg ist nur erlaubt, wenn es ausdrücklich freigegeben wird, wie etwa einige Meter weiter.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort