Reitsportfest in Düsseldorf-Wersten Ein Sack Möhren für die Sieger

Wersten · Dressur, Springen, Ringstechen: In mehreren Disziplinen haben sich Pferde und Reiter beim 70. Reitsportfest der St.-Sebastianus-Reitervereinigung gemessen. Auch Anfänger können hier erste Erfahrungen sammeln.

 Das Ringstechen ist eine kniffelige Aufgabe – die Reiter müssen im Vorbeireiten einen Ring mit einer Art Lanze aufspießen. Hier Sven Kolberger am Sonntag in Aktion.

Das Ringstechen ist eine kniffelige Aufgabe – die Reiter müssen im Vorbeireiten einen Ring mit einer Art Lanze aufspießen. Hier Sven Kolberger am Sonntag in Aktion.

Foto: Anne Orthen (orth)

Fest in Reiterhand war der Schützenplatz an der Opladener Straße am Wochenende: Das Amazonencorps hat dort das 70. Reitersportfest der St.-Sebastianus-Reitervereinigung Düsseldorf 1950 ausgerichtet – und den neuen Meister im Ringstechen ermittelt. Am Sonntagmorgen siegte Christian Boss vom Reiterverein Eller in dieser Disziplin, bei der die Teilnehmer mit ihren Pferden im Galopp unter einem Galgen herreiten und dabei mit einer Holzpeke einen Metallring treffen müssen. Der Verein tat sich außerdem als Junior- und Seniormannschaftssieger hervor. Jugend-Mannschaftssieger wurde das Reitercorps Wersten, Jugendstadtsiegerin Nadine Theissen vom Reitercorps Flingern.

Los ging das Turnier bereits am Samstag mit Dressur- und Springprüfungen der Klassen E und A, also für Einsteiger und Anfänger. Fünf Reiterinnen und Reiter samt Pferden behaupteten sich bei der Dressurprüfung nach der Wettbewerbsordnung der Fédération Équestre Nationale. Drei Prüfer achten unter anderem auf eine souveräne Zügelführung, das richtige Zügelmaß, angemessenen Abstand zum Vorreiter, den korrekten Sitz, die Handhaltung, die Gewichts- und Schenkelhilfe und einen taktreinen Lauf. Wer hier voranreitet, wird per Zufall bestimmt, in der Einsteigerklasse reißt sich noch keiner darum.

Erst geht es im Schritt durch die aufgebaute Arena, dann im leichten Trab, dabei dürfen weder die Kontrolle noch der Abstand zum Vordermann verloren gehen. Obwohl es hier und da hakt, kommen alle Teilnehmer gut durch die Prüfung. Obwohl es „Dressurprüfung“ heißt, ist dies kein Test, der bestanden werden muss, sondern es werden Platzierungen und Preise errungen. Neben Turnierschleifen gab es für die Tiere einen Sack Möhren zu gewinnen, die siegreichen Reiterinnen und Retier konnten sich über Gutscheine für Reitausrüstung und ein Brot freuen.

Nach der Siegerehrung drehen die fünf unter Applaus und mit Fanfare eine Ehrenrunde um den Platz. Auf Wunsch erhalten die Teilnehmer ein schriftliches Feedback, wie ihre Platzierung zustande gekommen ist, und wissen so, was sie noch „ausreiten“ müssen.

Für die Vier- bis Zehnjährigen wurde die Führzügelklasse angeboten. Dabei sitzen die Kinder auf dem Pferd, das Tier wird von einem Erwachsenen an einem Strick geführt. Die Kinder beweisen ihre Sattelfestigkeit, indem sie zu Pferd verschiedene Übungen absolvieren, wie mit den Armen kreisen, oder beim langsamen Antraben die Haltung bewahren. Beim folgenden Springreiten geht es ebenfalls um Haltung und Kontrolle, außerdem müssen Parcours-Hindernisse ohne Berührung und in möglichst kurzer Zeit überwunden werden. Auch im Springreiten und Standardspringen wurde in den Kategorien E und A gegeneinander angetreten.

Gerda Troike, Mitglied des Amazonencorps und Geschäftsführerin der St.-Sebastianus-Reitervereinigung, betreut seit 1994 regelmäßig die Meldestelle auf Reiterfesten und Wettbewerben. „Bei unseren Turnieren können Einsteiger und Anfänger erste Erfahrungen sammeln. Leider macht das die Sponsorensuche nicht gerade einfach. Wir wollen den Nachwuchs fördern – ohne Anfänger kein Meister – aber viele Sponsoren stiften lieber Preise für große, prestigeträchtige Veranstaltungen, auf denen sie viel gesehen werden. Darum sind wir umso stolzer auf die Sponsoren, die uns unterstützen.“ 

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