Düsseldorfer Stadtsparkasse hat Filial-Zeiten gekürzt Werstener kritisieren Stadtsparkasse

Düsseldorf · Die Sparkasse hat ihre Öffnungszeiten stadtweit in vielen Filialen reduziert, auch in Wersten. Der Ärger im Stadtteil bei den Sparkassen-Kunden ist groß. Die Werstener Jonges luden deshalb zur Diskussion.

Volker Schleede (l.) und Dirk Günthör von der Sparkasse reagierten auf die Kritik aus Wersten an den Öffnungszeiten der dortigen Filiale.

Volker Schleede (l.) und Dirk Günthör von der Sparkasse reagierten auf die Kritik aus Wersten an den Öffnungszeiten der dortigen Filiale.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Die Stadtsparkassen-Filiale an der Kölner Landstraße öffnet nur noch mittwochs ganztags und freitags einen halben Tag. „Dann sind dort Warteschlangen bis auf den Gehweg“, so die Beobachtung der Besucher des „Plauderstündchens“ zu diesem Thema, zu dem der Heimatverein „Werstener Jonges“ in die Gaststätte Lindentor eingeladen hatte.

Die Niederlassung der Stadtsparkasse ist die letzte Bankfiliale, die es in Wersten gibt. Andere Institute sind gar nicht mehr vertreten. „Es gibt Stadtteile, die haben weniger Einwohner und dort sind die Filialen täglich geöffnet“, kritisierte Jonges-Baas Heinz-Leo Schuth. Als Vertreter der Stadtsparkasse standen Bereichsleiter Dirk Günthör und Pressesprecher Volker Schleede den rund 30 Gästen Rede und Antwort. „Wir sind tatsächlich genau so lange für unsere Kunden da wie vorher. Die Öffnungszeiten haben sich nicht geändert. Was wir verändert haben, sind die Zeiten, in denen man spontan zu uns kommen kann“, sagte Pressesprecher Volker Schleede. Die Vertreter der Stadtsparkasse verwiesen auf die erweiterten Beratungszeiten, die montags bis freitags zwischen 8 und 19.30 Uhr vereinbart werden können. Dazu sei allerdings ein Termin notwendig, „Ähnlich wie beim Arzt oder Friseur“, erklärten die Vertreter der Stadtsparkasse. Sie nutzten den Dialog und klärten über die Möglichkeiten auf, seine Bankgeschäfte zu erledigen. Viele Bankdienstleistungen seien am Telefon abends bis 22 Uhr möglich. 

Schon im Vorfeld zu der Veranstaltung war in den sozialen Medien Kritik an den neuen Geschäftszeiten der Werstener Sparkasse geäußert worden. „Mir tun die älteren Leute leid, die vor der Sparkasse stehen und mit den Automaten nicht klarkommen. Die stehen jeweils am Ersten eines Monats eine Stunde auf der Straße, um ihr Geld abzuholen“, äußerte sich eine Frau. Vorschläge, was die Sparkasse ändern könnte, kommen ebenfalls: Man könnte in täglichem Wechsel öffnen: Montag, Mittwoch und Freitag vormittags und Dienstag und Donnerstag nachmittags. Eineinhalb Tage in der Woche ist zu wenig.“

Das sehen auch viele Besucher des „Plauderstündchens“ so. „Wir können kein Online-Banking, wir wollen kein Online-Banking, nicht jeder hat einen Computer.“ Es gibt Klagen zu Warteschleifen beim Telefondienst. „Warum haben nur außerhalb von Wersten die Filialen täglich auf“, fragen andere. „Wir versuchen, für jeden in Düsseldorf so gut erreichbar zu sein, dass es für jeden in Bezug auf seine Wegstrecke vertretbar ist“, erklärte Volker Schleede und gab ein Beispiel zur aktuellen Situation: „Von zehn Girokonten, die bei uns neu eröffnet werden, werden neun ausschließlich online geführt.“ Bereichsleiter Dirk Günthör gab den Besuchern einen Überblick zur Stadtsparkasse, die 30 Privatkundencenter betreibt. „Ein Kunde aus Wersten kann in jede Filiale gehen.“ Standorte, an denen es früher Niederlassungen gab, wie beispielsweise in Urdenbach, werden jetzt mit mobilen Filialen bedient. Aktuell sind zwei dieser Busse im Einsatz.

Günthör wies darauf hin, dass sich das Nutzungsverhalten in den vergangenen letzten zehn Jahren drastisch verändert hat. Demnach erledigen nicht nur Neukunden ihre Bankgeschäfte online: „Knapp 70 Prozent unserer Konten werden mittlerweile online geführt“, sagt er. Viele der Anwesenden vermissen allerdings den persönlichen Kontakt in der Filiale. „Wir möchten unsere Geldgeschäfte spontan erledigen“, sagten einige Besucher. Dass die Warteschlangen auch durch die Corona-Schutzmaßnahmen entstehen, können sie zwar nachvollziehen, vermuten allerdings, dass die Öffnungszeiten der Filiale deutlich verbessert werden müssten. „Ein Tag mehr wäre wegen Corona schon notwendig“, sagte eine Besucherin.

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