Stadt will Gaslaternen-Standorte besser ausleuchten Mit Bank-Protest Laterne verhindert

Düsseldorf · Eine Anwohnerin des Ohmwegs protestiert gegen die Aufstellung einer Leuchte direkt vor ihrem Vorgarten. Unterstützung erhält sie von ihren Nachbarn. Ein Alternativvorschlag wird nun geprüft.

 Genau über die Laternen-Markierung stellte eine Anwohnerin eine Bank und besetzte sie ab 8 Uhr morgens.

Genau über die Laternen-Markierung stellte eine Anwohnerin eine Bank und besetzte sie ab 8 Uhr morgens.

Foto: Andrea Röhrig

Nach der Lektüre der Rheinischen Post wurde einer Werstenerin bewusst, dass die Markierung auf dem Gehweg vor ihrer Tür bedeutet, dass dort eine Laterne aufgestellt werden soll. Weil vorher niemand mit ihr gesprochen hatte, nahm sie die Markierung am Donnerstag ab 8 Uhr morgens mit einer Sitzbank in Beschlag, damit die Bauarbeiter nicht gegen ihren Willen Fakten schaffen: „Ich habe an meinem Haus ein offenes Vorgartenkonzept. Das verträgt sich nicht mit einer Laterne“, berichtet sie bei einem Vor-Ort-Termin.

Entlang des Werstener Ohmweges soll bis zur Kreuzung Auf‘m Rott, wo es einen Zebrastreifen gibt, eine von drei sogenannten Adationsstrecken im Stadtgebiet entstehen, mit der die Stadt testen will, „wie die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden auch bei sanftem Licht gewährleistet werden kann“, wie es in einer Mitteilung der Stadt heißt: Die Straßenverkehrsordnung regele ein Beleuchtungsniveau, das 100 Meter vor sowie hinter dem Fußgängerüberweg erreicht werden müsse. Da eine Gasleuchte dieses Beleuchtungsniveau nicht erreichen könne, würden dort zusätzliche Laternen aufgestellt. Keine Gasleuchten wie die unter Denkmalschutz stehenden Modelle Alt-Düsseldorfer, wie sie entlang des Ohmwegs stehen, sondern elektrisch betriebene Straßenleuchten.

Unterstützung bekam die Anwohnerin von Nachbarn, die sich ebenfalls darüber ärgerten, dass niemand vorher mit ihnen gesprochen habe. Denn es seien alle zu Kompromissen bereit, erklärten sie unisono. Weil die Bauarbeiter also nicht tätig werden konnten, fanden sich vor Ort Mitarbeiter der Netzgesellschaft ein. Das Unternehmen, das zu den Düsseldorfer Stadtwerken gehört, hatte den entsprechenden Umsetzungsauftrag von der Stadt erhalten. Im Gespräch mit den Anwohnern wurden Lösungsmöglichkeiten erarbeitet. So soll nun geprüft werden, ob die Laterne sieben Meter versetzt werden kann, vor eine höhere Mauer, wo sie niemanden stört.

Während die Anwohnerin allerdings noch vor Ort auf eine feste Zusage hoffte, machte ihr der Bauleiter der Netzgesellschaft jedoch klar, dass man nun erst einmal testen müsse, ob vom Altnerativstandort noch genügend Licht für den Fußgängerüberweg ankomme.

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