An Grundschulen in Düsseldorf-Wersten Eltern gründen Verein für saubere Schultoiletten

Wersten · An der Marien-Schule und der Henri-Dunant-Schule in Wersten ergreifen Eltern die Initiative und finanzieren aus privaten Mitteln eine Reinigungskraft für die Toiletten. Insgesamt 600 Grundschüler nutzen die Anlage auf dem Pausenhof.

 Barbara Krüger, Schulleiterin der Marien-Schule, freut sich über das Engagement der Eltern Jörg und Martina Handschel.

Barbara Krüger, Schulleiterin der Marien-Schule, freut sich über das Engagement der Eltern Jörg und Martina Handschel.

Foto: Anne Orthen (ort)

Dass die Sauberkeit an vielen Schultoiletten ein Problem ist, hat sich herumgesprochen. Das erleben auch Eltern und Kinder an der Marien-Schule und der Henri-Dunant-Schule so. Beide Grundschulen teilen sich den Standort am Rheindorfer Weg 20 mit insgesamt 600 Kindern. Das Häuschen mit jeweils acht Toiletten für Mädchen und acht für Jungen auf dem Pausenhof nutzen sie gemeinsam. Manche Kinder würden in der Schule nichts trinken, um nicht auf die Toilette gehen zu müssen, berichtet Barbara Krüger, Leiterin der Marien-Schule. Und so passiere auf dem Heimweg auch schon mal ein Malheur.

Nun haben Eltern einen Verein gegründet, um die Sauberkeit auf den Toiletten zu verbessern. „Wir haben Anfang des Schuljahres die Eltern gefragt, was dieses Ziel ihnen wert wäre“, sagt Jörg Handschel, dessen Sohn und Tochter die Marien-Schule besuchen. Im Schnitt hielten viele einen Monatsbeitrag von drei bis fünf Euro denkbar. „Einige signalisierten auch, wenn etwas fehlt, würden sie noch etwas drauflegen“, berichtet Handschel.

Eine einmalige Reinigung der Schukloiletten am Nachmittag sei in Düsseldorf der Standard, reiche hier aber nicht aus, findet Schulleiterin Barbara Krüger. Und manche Kollegen von anderen Schulen fänden es bei einem Besuch „gar nicht so schlimm“. Dann entgegnet Krüger ihnen: „Nicht so schlimm, ist nicht das, was wir uns wünschen. Die Kinder verbringen einen Teil ihrer Lebenszeit hier und sollen deshalb auch entspannt zur Toilette gehen können.“

Sie begründet den Bedarf nach mehr Reinigung mit den Änderungen im Schulleben. So verbringen Kinder heutzutage mehr Zeit in der Grundschule als früher. Insgesamt 400 der 600 Sechs- bis Zehnjährige besuchen den Offenen Ganztag bis etwa 16 Uhr.

Noch im Frühjahr hatte Schuldirektor Burkhard Hintzsche auf eine Anfrage der Linken zum Thema Reinigung von Schultoiletten geantwortet: „Aus Sicht der Verwaltung ist das Hinwirken auf einen verantwortungsvolleren Umgang der Schüler und Schülerinnen mit den öffentlichen Toilettenanlagen langfristig die beste Vorbeugung gegen Beschwerden.“ Klar machten Kinder schon einmal Blödsinn auf der Toilette, aber das sei nicht die Regel, erklärt die Schulleiterin. Sie sieht die schiere Masse der Kinder als Problem. Wenn im Winter Feuchtigkeit und Dreck von draußen hereingetragen werden, sei für manche allein dieser Anblick abschrecken.

Düsseldorf-Wersten: Eltern gründen Verein für saubere Schultoiletten
Foto: grafik

Die Eltern hoffen nun, dass sich möglichst viele mit einem Vereinsbeitrag beteiligen. Je nach Budget könne dann eine Reinigungskraft für Sauberkeit sorgen und auch aufpassen, dass kein Quatsch gemacht wird.

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