Soziale Einrichtung in Wersten Die Arche feiert ihr Sommerfest

Düsseldorf · Hüpfburg, Spiele, Zuckerwatte und viele engagierte Helfer: Nach zwei Jahren Corona-Pause hat die Arche in Wersten wieder ihr Sommerfest gefeiert. Auch einige ehemalige Arche-Kinder kamen noch einmal vorbei.

 Die Zuckerwatte war bei vielen Kindern besonders beliebt: Hier freuen sich Zuzanna (3) und Oliver (8) über die süße Leckerei.

Die Zuckerwatte war bei vielen Kindern besonders beliebt: Hier freuen sich Zuzanna (3) und Oliver (8) über die süße Leckerei.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Endlich wieder Sommerfest. Zwei Jahre lang hatte die Werstener Arche Kinderstiftung wegen der Corona-Pandemie darauf verzichten müssen. Nun sollte der Neustart gelingen – und dann das: Am Freitagvormittag zieht ein kräftiges Gewitter auf. Doch zur Mittagszeit lockert es wieder auf. Früh morgens hatte Einrichtungsleiterin Kristine Shahinmehr bereits die kleineren Spiele nach drinnen verlegt, die im gleichen Gebäude untergebracht ist. Aber dann bleibt es trocken – und mit der anhaltenden Wärme verlagert sich vieles wieder nach draußen, mehren sich die Schuhpaare vor der Hüpfburg, nutzen Kinder die riesige Kletterspinne oder die hölzerne Burg im Kita-Garten.

Die Arche finanziert sich ausschließlich durch Spenden. Von den Gehältern der vier festen Mitarbeiterinnen über die kostenfreien Mittagessen bis hin zur Miete für das Gebäude, das die Stadt Düsseldorf errichtet hat. Und auch für das Sommerfest war Unterstützung befreundeter Unternehmen nötig – zum Beispiel für den „Gladiator“, eine Art überdimensionales Luftkissen, auf dem zwei Gegner sich mit übergroßen gepolsterten Stäben abwerfen können.

Einer der größten Sponsoren, so berichtet Leiterin Shahinmehr, ist die HSBC. Mehrere Mitarbeiter der Bank sind auch an diesem Tag in der Arche, tauschen den Anzug gegen Jeans und schwarzes T-Shirt. Nun helfen sie bei einer der vielen Spielstationen. Einer der „Banker“ beschäftigt sich beruflich ansonsten mit dem Thema Nachhaltigkeit. Er findet die Arche vorbildlich, sagt er. Heute, an einem sogenannten „Social Day“, hat er sich darum zu kümmern, dass beim Schwamm-Rennen alles reibungslos funktioniert. Eine ziemlich nasse Angelegenheit. Und eine von zehn Stationen, die die Kinder bewältigen müssen, wenn sie am Ende alle Stempel für ihre „Laufkarte“ haben wollen. Gefragt ist dafür unter anderem auch eine ruhige Hand beim heißen Draht, logisches Denkvermögen bei „4 gewinnt“ und Zielwasser beim Dosenwerfen.

Überdies sind auch viele der weiteren ehrenamtlichen Helfer vor Ort. Ohne sie geht in der Arche-Kinderstiftung schon an normalen Tagen nichts. „Wir haben rund 20 bis 30 Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler, die uns regelmäßig unterstützen. Manche sind schon aus dem Beruf raus, es sind aber auch Studentinnen und Studenten darunter. Mit ihnen steht und fällt unser Angebot der Arche-Kinderstiftung“, sagt Kristine Shahinmehr. Und auch an diesem Tag sind sie unverzichtbar. Einige stehen am Grill, wo Geflügel- und herkömmliche Bratwurst nebeneinander brutzeln, andere an der Kuchentheke, wo Muffins, Süßes, Wasser aber auch allerlei Säfte auf Abnehmer warten. Wieder andere kümmern sich an den weiteren Spielstationen und Ständen um die junge Kundschaft. Besonders beliebt ist ein Platz am Kinderschminktisch – und frische Zuckerwatte geht ja auch immer.

Das Sommerfest nutzen viele natürlich für ein Wiedersehen. Eine von ihnen ist die zwölfjährige Antonia. Leiterin Kristine Shahinmehr kennt die Jugendliche von früher, als sie noch täglich kam, hat die Entwicklung des Mädchens engagiert verfolgt. Jetzt wohne sie ja nicht mehr hier, erzählt Antonia. Aber noch immer schaue sie ab und zu herein. „Die Arche war und ist mein zweites Zuhause. Ich hab‘ hier viel gelernt. Das ist echt super hier und die Erzieherinnen sind voll nett. Da bin ich echt dankbar“, sprudelt es aus der Zwölfjährigen nur so heraus, während sie sich einen weiteren Muffin genehmigt. Dann sagt sie noch, dass sie nun so viel gegessen habe, dass ihr fast schlecht sei, will nun aber gucken, was es sonst noch alles gibt und geht.

Kristine Shahinmehr ist am Ende sehr zufrieden. Die monatelange Vorbereitung hat sich gelohnt. „Es ist einfach wunderbar“. Nun hoffen alle, dass das nächste Sommerfest auch wieder im nächsten Jahr stattfinden kann.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort