Planung für Grundtstück an der Münchener Straße/Ickerswarder Straße Bezirkspolitiker halten an Grundschul-Neubau fest
Wersten · Das Gremium stimmte in seiner Sitzung am Freitag einstimmig gegen die Pläne der Verwaltung, auf dem Areal am Rand von Wersten Wohnbebauung zu realisieren. Auf einem Teil der Fläche befindet sich derzeit ein zweckentfremdeter P&R-Parkplatz.
In der Sitzung der Bezirksvertretung 9 am Freitag stieß die Verwaltung mit ihrem Plan auf Kritik, das Grundstück an der Münchener Straße/Ickerswarder Straße nicht mit einer Grundschule, sondern mit Wohnraum bebauen zu wollen. Bereits im Sommer vergangenen Jahres hatte die Verwaltungsspitze sich zu diesem Beschluss durchgerungen; doch erst jetzt mit dem Verfahren für die Änderung des geltenden Flächennutzungsplanes wurde das öffentlich. Mit 2025 hatte sogar schon ein Umzugstermin für die Henri-Dunant-Grundschule festgestanden, nachdem 2019 die Planungen für den Schulneubau starteten.
Hintergrund der Entscheidung der Stadtspitze zugunsten von rund 120 Wohneinheiten zuzüglich einer Fläche für Baugruppen und einer dreigruppigen Kita sei, dass die vier Werstener Grundschulen genügend Aufnahmekapazitäten hätten. Am Rheindorfer Weg teilen sich die katholische Marienschule und die Gemeinschaftsgrundschule Henri-Dunant ein Gebäude, was beide platzmäßig stark einschränkt. Hinzu kommen die Christopherusschule (Werstener Friedhofstraße) und die Theodor-Heuss-Schule (Lützenkircher Straße). Letztere habe in den vergangenen Jahren einen regen Zulauf erfahren, hieß es bei einem Vortrag der Verwaltung in der BV-Sitzung: So sei der Stand der Anmeldungen inzwischen so gut, dass die Schule an der Lützenkircher Straße zwei Eingangsklassen werde gut füllen können. Das sah vor einigen Jahren noch anders aus. Für dreizügig ist Platz. Doch das ist für die CDU-Ratsfrau Constanze Mucha kein Argument: „Die Eltern haben freie Schulwahl, und nach wie vor bekommen nicht alle Kinder ihre Wunschschule Marienschule.“
Kritik an der Umplanung gab es vor allem von CDU und SPD daran, dass ab 2026 alle Erstklässler einen Anspruch auf einen Platz im Offenen Ganztagsangebot ihrer Schule haben. Doch bereits jetzt hätten die beiden Schulen am Rheindorfer Weg einige Nachmittagsangebote wegen Platzmangels streichen müssen: „Wie soll das denn nach dem gesetzlichen OGS-Anspruch funktionieren“, fragen sich viele BV-Mitglieder. Ulrich Hampe, Fraktionssprecher der CDU in der BV 9, erinnerte die Stadt daran, dass diese sich schon bei der benötigten Größe für die Himmelgeister Grundschue verrechnet habe. Die wurde vor einigen Jahren auf zweizügig erweitert und nun noch einmal auf dreizügig. Er verwies darauf, dass auch in Himmelgeist in den kommenden Jahren weiter gebaut werde. Und in welche Schule sollen dann eigentlich die Kinder gehen, die mit ihren Familien auf dem Grundstück an der Münchener Straße/Ickerswarder Straße einziehen sollen?
Zwei der drei großen Fraktionen in der BV 9, CDU und SPD, waren sich deshalb in der Sitzung einig, dass sie auf dem Areal weiterhin den Bedarf für den Neubau der Henri-Dunant-Schule sehen. Die Grünen würden einen anderen Weg gehen und das Grundstück einfach von einer Bebauung freilassen wollen, damit der dort stattfindende und wegen des Klimawandels dringend benötigte Frischluftaustausch gewährleistet werde. Sie würden lediglich die angedachte Verlängerung der U73 bis an die Schnellstraße akzeptieren. Die ist aber innerhalb des bestehenden Flächennutzungsplanes schon möglich.
Die Mitglieder der Bezirksvertretung 9 hoffen nun darauf, dass der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung, der das Thema am 15. Februar auf dem Tisch hat, im Sinne der BV entscheidet. Im Februar soll es zudem einen Termin des Schulverwaltungsamtes mit den Schulleiterinnen vom Rheindorfer Weg geben, kündigte die Stadt-Mitarbeiterin in der BV-Sitzung an.