Kleines Raubtier macht Ärger Waschbär randaliert in Werstener Gärten

Düsseldorf · Ein Waschbär hat in einem Garten in Düsseldorf drei Nächte lang die Anwohner in Atem gehalten. Eine Frau konnte ein Bild von dem Tier schießen.

 Diese Aufnahme gelang einer Werstenerin beim dritten Besuch des Waschbären in einem Garten am Dechenweg.

Diese Aufnahme gelang einer Werstenerin beim dritten Besuch des Waschbären in einem Garten am Dechenweg.

Foto: RP/privat

Vielleicht war das sogar das Glück der Bewohner, denn Waschbären machen es sich gerne in Dächern gemütlich. „Sie schaffen es ganz leicht, einen Dachziegel wegzuschieben, durch das Loch zu kriechen und sich in der Dämmung einzunisten“, sagt Gerda Hucklenbroich, die seit Anfang März neue Vorsitzende des Düsseldorfer Naturschutzbundes Nabu ist. „Die Tiere sind Allesfresser und gehen gerne an Mülltonnen, vor allem an Biotonnen“, erläutert Hucklenbroich. Auch die bekommen die Tierchen, die bis zu 71 Zentimeter groß werden können, mühelos geöffnet, wenn sie sie nicht sogar direkt umschmeißen. Ein Festessen ist es für die Tiere, wenn sie sich an den Früchten der Obstbäume bedienen können.

Beheimatet sind Waschbären eigentlich in Nordamerika, seit Mitte des 20. Jahrhunderts verbreiten sie sich auch ungewollt in Europa, wo die Tiere zur Pelzgewinnung in Farmen gehalten wurden. In den vergangenen Jahren hat sich das Tier in vielen Regionen ausgebreitet, zuletzt im benachbarten Rheinland-Pfalz. Die Europäische Union sieht in der Ausbreitung des Waschbären ein Problem und setzte ihn mit 36 anderen eingeschleppten Tier- und Pflanzenarten auf die Liste der gebietsfremden Arten, deren Verbreitung eingedämmt werden soll, so heißt es zumindest auf der Internetseite des Deutschen Jagdverbandes.

In Düsseldorf tauchen die Tiere mindestens seit den 1990er Jahren auf. Sie seien jedoch nicht so häufig und kämen eher versteckt in den Stadtrandlagen vor, teilte die Stadt auf Anfrage mit. Auffällige Waschbären an Mülltonnen oder auf Dachböden seien dagegen unbekannt. Sichtungen an neuen Standorten, wie jetzt in Wersten, könnten an die Onlinedatenbank Säugeratlas NRW weitergegeben werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort