Interessierte lernen Flusslandschaft besser kennen Eine Lehrstunde zu Besonderheiten des Brückerbachs
Düsseldorf · Bei eine Gewässerschau erkundeten am Mittwoch interessierte Bürger und Vertreter von Fachdienststellen der Stadt die Flusslandschaft am Werstener Brückerbach.
Idyllische Lage, weidende Schafe und ein Gewässer, an dem man entlang spazieren kann, so kennen viele den Brückerbach in Wersten. Jetzt gab es die Gelegenheit, bei einer Gewässerschau mehr zu erfahren. Im Rahmen solcher Termine werden das Ufer und das für die ökologische Funktion notwendige Umfeld eines Gewässers durch Fachleute der zuständigen Ämter der Stadt Düsseldorf und daran interessierter Menschen abgegangen.
Amtliche Gewässerschauen sollen Missstände aufdecken und deren Beseitigung zeitnah einleiten Schon beim Start an der Straße „Am Gansbruch“ zeigte sich, dass der Brückerbach ein Gewässer ist, an dem an beiden Ufern hohe Böschungen sind. „Das ist der Fall, weil der Rhein, wenn er Hochwasser hat, hier zurückstaut“, erläuterte Claus Bode vom Amt für Umwelt- und Verbraucherschutz.
„Wir führen regelmäßig solche Gewässerschauen durch“, erklärte er den mehr als 25 Interessierten. „Ich gehe hier viel spazieren und mich interessieren auch die Aspekte der Wasserschutzzone“, sagte Teilnehmerin Laura Redzich. Auf der rund 2,5 Kilometer langen Strecke Richtung Rhein erklärte Claus Bode zahlreiche Besonderheiten, zeigte Röhren, die den Abfluss regeln, erläuterte, welche Fische im Brückerbach heimisch sind und verriet Besonderheiten der Deichanlage: „Beim Bau von Rheindeichen achtet die Bezirksregierung darauf, dass keine Bäume mehr auf den Deichen vorhanden sind, das hat mit dem Deichschutz und der Deichsicherheit zu tun“, sagte er.
Auch eine Pegelanlage gibt es an der ersten Brücke: „Hier werden ebenfalls Wasserstände aufgezeichnet, und in wenigen Wochen wird dieser Pegel auch online zur Verfügung stehen“, sagte Claus Bode. Diese Messwerte sind eine Reaktion auf das Hochwasser im vergangenen Jahr. Die Messtechnik wurde verbessert und die Werte des Brückerbachs können dann im Internet eingesehen werden.
Im Verlauf der Gewässerschau erklärte der Experte den naturnahen Ausbau des Brückerbachs, der sich außerdem in einer Gewässerschutzzone befindet. „Am Ende des Brückerbachs haben wir das Wasserwerksgelände der Stadtwerke, in dem Trinkwasser für die öffentliche Wasserversorgung gewonnen wird.“ Auch das sonst geschlossene Gelände konnten die Besucher der Gewässerschau kennenlernen. Sie warfen dort einen Blick auf die erste Fischaufstiegsanlage (Fischtreppe) vom Rhein Richtung Brückerbach.
Insgesamt gibt es davon am Brückerbach vier Stück. Bestandserhebungen zum Fischbesatz gibt es schon seit über 20 Jahren. „Wir haben 15 Fischarten und zwei Krebsarten festgestellt und merken beim Bestand eine Prägung durch die Rheinnähe“, sagte Claus Bode. Bekannte Arten wie der Aal, die Bachforelle, Barbe und Flussbarsch zählen dazu. „Wir haben Fische, die aus dem Rhein aufsteigen und den Brückerbach als Lebensraum nutzen oder als Wanderkorridor.“
Neben den Fischen gehören auch mittleweile Schafe zum prägenden Bild des Brückerbachs. Die Schafbeweidung dient quasi als grüne Mähmaschine: „Die Tiere grasen die Böschungen ab und befestigen mit den Füßen den Boden“ sagte Bode.