Neue Initiative Initiative „Wäschte161 Kultbud“ Auf Glühweinwanderung durch Wersten
Wersten · Zu den Organisatoren der Tour gehört eine neue Initiative. Sie will einen alten Kiosk in einen Raum für Kunst und Kultur verwandeln.
Die Werstener Dorfstraße 161 ist aktuell keine schöne Adresse. Der dortige Kiosk wirkt verlassen, die Rollläden sind verschlossen, am Eingang ist Graffiti aufgesprüht. Wenn es nach dem Wunsch der Initiative „Wäschte161 Kultbud Wersten“ geht, soll sich das schon bald ändern. Die kurz vor der Gründung stehende gemeinnützige Unternehmergesellschaft will das kleine Gebäude pachten und in einen Raum für Kunst und Kultur verwandeln. Bis es so weit ist, werden voraussichtlich noch einige Monate vergehen. Schon Mitte Januar rückt der Kiosk aber in den Fokus: Dort starten und enden an fünf Terminen Glühweinwanderungen, die die Werbegemeinschaft „Wir in Wersten“ in Kooperation mit der neuen Initiative organisiert.
„Wir können nicht immer genau abschätzen, wie viel Glühwein wir an unserer Hütte ausschenken“, sagt Dirk Rauchmann aus dem Vorstand der Werstener Werbegemeinschaft. Die in der Vorweihnachtszeit errichtete Glühweinhütte der Werbegemeinschaft an der Ecke Kölner Landstraße/Werstener Feld ist mittlerweile abgebaut und einige Liter des Heißgetränks sind übrig geblieben. Am Wochenende wurde dort der Saisonabschluss gefeiert. „Man kann aber auch an Karneval noch Glühwein trinken“, sagt Rauchmann. Und so wird Glühwein schon bald bei Touren durch Wersten ausgeschenkt.
Am Samstag, 14. Januar, startet um 17 Uhr die erste Glühweinwanderung (weitere Termine siehe Infokasten). Etwa zwei Stunden laufen die Teilnehmer in einer Gruppe mit bis zu zwölf Personen durch den Stadtteil. Neben dem Kiosk an der Werstener Dorfstraße 161 befindet sich im Bereich St. Maria Rosenkranz eine weitere Ausschank-Station.
Bei den Wanderungen geht es den Organisatoren aber nicht nur um das gemeinsame Glühweintrinken: „Wir wollten die Geschichte Werstens mit reinbringen“, so Rauchmann. Geleitet werden die Glühweinwanderungen aus diesem Grund von Tour-Guides. Alfred Wolf ist einer der Guides und Geschichtskenner. „Die Werstener Dorfstraße ist beispielsweise ein geschichtsträchtiger Ort und war ehemals ein Mittelpunkt in Wersten“, sagt er. Für die Glühweinwanderung hat er einen Ordner mit historischen Fakten zu verschiedenen Stationen vorbereitet. Eigentlich habe er auch alte Fotos zeigen wollen, sagt Wolf. Doch der Heimatverein Werstener Jonges weigerte sich, Fotos aus dem Vereinsarchiv für diesen Zweck zur Verfügung zu stellen.
„Wir verfolgen als gemeinnütziger Verein einen anderen Ansatz als die Werbegemeinschaft“, sagte Werstener-Jonges-Baas Rainer Dautzenberg im Gespräch mit unserer Redaktion. Ihn ärgere außerdem, vor vollendete Tatsachen gestellt worden zu sein. So hatte es auch in der Rheinischen Post einen Bericht zu einer möglichen Kooperation zwischen Werbegemeinschaft und Werstener Jonges bei der Glühweinwanderung gegeben. Zu dieser Kooperation seien aber keine Gespräche geführt worden, sie sei nie vereinbart worden, so Dautzenberg. Zur Neugründung der Initiative „Wäschte161 Kultbud Wersten“ sagt der Baas: „Alles, was für Werstener Bürger neu gestaltet wird, ist natürlich positiv.“ Der Verein wolle das Gespräch suchen.
„Wäschte161 Kultbud Wersten“ soll als eine gemeinnützige Unternehmergesellschaft gegründet werden. Diese Rechtsform verfolgt gemeinnützige Ziele. Gesellschafter werden Dirk Rauchmann und Andreas Hagen. Zusätzlich gebe es schon mehrere Ehrenamtliche, die unter anderem Lust dazu hätten, den Kiosk an der Werstener Dorfstraße 161 zu renovieren, wie Rauchmann erklärt. Die neue Werstener Initiative will Pächterin des Gebäudes werden, Eigentümerin ist die Landeshauptstadt Düsseldorf. „Noch laufen Verhandlungen“, erklärt Rauchmann.
Der Kiosk stehe seit mindestens 15 Jahren leer, sagt Alfred Wolf. Nach seinen und Rauchmanns Informationen habe es Überlegungen zum Abriss des ehemaligen Verkaufspavillons gegeben. „Wir würden ihn gerne davor bewahren“, so Rauchmann. Stattdessen solle an der Werstener Dorfstraße zukünftig Kunst und Kultur in den Vordergrund gehoben werden. Auch temporäre Veranstaltungen vor Ort könne er sich vorstellen, so Rauchmann. Dabei sei es ihm wichtig, die Anwohner frühzeitig mit in die Planungen einzubinden.