Wersten/Benrath Wenig Chancen auf weiteren Lärmschutz an den Autobahnen

Wersten/Benrath · Sowohl für die Paulsmühle (A59) als auch für Wersten (A46) will der Landesbetrieb Straßen.NRW erstmal nicht weiter tätig werden.

 Hier unten in dem Trog bei Wersten sammelt sich der Lärm von der A46 besonders gut.

Hier unten in dem Trog bei Wersten sammelt sich der Lärm von der A46 besonders gut.

Foto: Christoph Schroeter

(rö) Wer nah an der Autobahn lebt, hat zwar einerseits meist den Vorteil, verkehrstechnisch gut angebunden zu sein. Doch andererseits ist der Lärmpegel hoch.

Um in der Paulsmühle entscheidende Maßnahmen umsetzen zu können, ist die Lärmbelastung von der A59 nicht hoch genug, teilte die Verwaltung nun auf Anfrage der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung 9 mit. Deshalb macht die Verwaltung wenig Hoffnung, dass die Lärmbelastung in der nächsten Zeit reduziert werden wird. Rechtlich sei vom Landesbetrieb Straßen.NRW wiederholt darauf hingewiesen worden, dass die Einrichtung eines Tempolimits aus Lärmschutzgründen erst bei einer Belastung von 70 Dezibel am Tag und 60 Dezibel bei Nacht zulässig sei. Diese Werte würden jedoch in der Paulsmühle nicht erreicht, schreibt die Verwaltung in ihrer Stellungnahme weiter.

Die Stadtverwaltung hat zugesichert, bei „kommenden Gesprächen mit der Bezirksregierung“ eine Geschwindigkeitsreduzierung zu thematisieren. Wann ein solches Gespräch stattfände, sei unklar. Straßen.NRW habe, so die Stadt, ein solches in die Zukunft verschoben.

Stadt und Landesbetrieb hatten im vergangenen Jahr für die A59 ein Lärmgutachten erstellt, welches „im Ergebnis empfohlen hat, einen lärm-armen Fahrbahnbelag aufzubringen.“ Dieser würde eine Minderbelastung von zwei Dezibel bringen. Doch wann das umgesetzt wird, ist völlig unklar.

Auch Anwohner an der A46 in Wersten beschweren sich immer noch über den nach wie vor zu hohen Verkehrslärm von der Autobahn; vor allem verursacht von Autofahrern, die das Tempolimit nicht einhalten. Die Stadt hatte bereits das Brückenbauwerk, das über die A46 Richtung Werstener Kreuz führt, mit einem lärmarmen Belag versehen, der zu einer Lärmminderung von drei Dezibel geführt haben soll. Außerdem hat die Stadt das Tempo auf der Werstener Straße von 80 auf 60 Stundenkilometer gesenkt. Beide lärm-mindernde Maßnahmen würden jedoch wegen der Dominanz der A46 als Lärmquelle überlagert.

Obwohl die Stadt mehrere Gespräche mit dem Landesbetrieb Straßen.NRW geführt habe, seien bisher keine lärm-mindernden Maßnahmen auf der A46 umgesetzt worden. Diskutiert worden seien die Auskleidung der Tunnelmündungen sowie der Betonwände im Trogbereich mit lärm-schluckenden Materialien.

Weil dieser Autobahnabschnitt kein Unfallhäufungspunkt ist, wollen die Ordnungsbehörden dort weder stationär noch mobil die Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer überwachen. Begründet, so die Stadt, werde dies unter anderem mit der Reduzierung auf Tempo 80: Dies, so die Stadt in ihrer Stellungnahme weiter, führe dazu, dass aus rechtlicher Sicht keine Ansprüche auf Lärmschutzmaßnahmen gegenüber Straßen.NRW geltend gemacht werden könnten, vor allem dann nicht, wenn Raser für den nächtlichen Verkehrslärm von der Autobahn verantwortlich seien.

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