Rath Wende an der Westfalenstraße

Rath · Mit dem Modellprojekt KIQ sollen Image und die Struktur der Einkaufsmeile verbessert werden. Der Verband Haus und Grund will gemeinsam mit Hauseigentümern Konzepte entwickeln. Sanierungen sind notwendig.

 Das Angebot und die Aufenthaltsqualität an der Westfalenstraße haben nachgelassen. Jetzt soll die Straße wieder aufgewertet werden.

Das Angebot und die Aufenthaltsqualität an der Westfalenstraße haben nachgelassen. Jetzt soll die Straße wieder aufgewertet werden.

Foto: Thomas Busskamp

Seit vielen Jahren hat sich das Bild der Westfalenstraße und ihrer Seitenstraßen gewandelt, und das nicht zum Guten. Viele Fachgeschäfte oder Inhaber geführte Läden wurden geschlossen, viele Geschäftsräume stehen leer, Billigläden und Kulturvereine zogen dort ein. Auch der Wohnungsmarkt hat sich negativ verändert. So sind in das Viertel immer mehr Menschen mit einem geringen Einkommen hergezogen, die Mieten gefallen und die Wohnungen in oft unsanierten Häusern lassen sich nur schwer vermieten. In der Politik, aber auch bei der Bevölkerung und Verbänden ist die Erkenntnis gereift, dass dringender Handlungsbedarf besteht.

Förderprogramm "Soziale Stadt"

Gleich drei große Maßnahmen sollen jetzt helfen, den Stadtteil aufzuwerten, das Image und die Lebensqualität zu verbessern und einen Strukturwandel herbeizuführen. So wurde die Westfalenstraße in das Landesförderprogramm "Soziale Stadt" aufgenommen, soll auf einer ehemaligen Industriefläche ein neues Wohnviertel entstehen und der Verband Haus und Grund beteiligt sich an dem vom Bund geförderten Modellprojekt "Kooperation im Quartier" (KIQ). Das Ziel von KIQ ist, Strategien für eine Aufwertung der Westfalenstraße in enger Zusammenarbeit mit den Eigentümern und weiteren Kooperationspartnern, wie IHK, der Stadt Düsseldorf, die Serviceagentur-Altbausanierung (SAGA) und der Händlergemeinschaft "Wir in Rath", zu entwickeln. Die Projekte sollen auch einen dauerhaften Beitrag zur Wertsicherung der Immobilien leisten und aufzeigen, wie private Investitionen in den Quartieren erfolgreich umgesetzt werden können. Dafür wurde eine Befragung unter den Hauseigentümern durchgeführt und diese zu einer Informationsveranstaltung eingeladen.

"Bisher hat die Stadt nur mit den größeren Immobiliengesellschaften zusammengearbeitet. Wir wollen nun auch erreichen, dass der private Immobilienbesitzer seine Interessen vertreten kann", sagt Ingo Apel, Vorsitzender des Düsseldorfer Verbandes Haus und Grund, dem 16 000 Mitglieder angehören. Schließlich gehörten rund 63 Prozent der innerstädtischen Gebäude privaten Eigentümern. Eine Analyse der Stadt hat ergeben, dass im Bereich der Westfalenstraße viele Häuser eine energetische Gebäudesanierung bräuchten und diese auch durch neuen Anstrich oder Umgestaltung des Eingangsbereiches optisch aufgewertet werden könnten. So wird geprüft, ob aus dem Programm "Soziale Stadt" 30 Euro pro Fassadenquadratmeter erhalten können.

Als Ansprechpartner von KIQ vor Ort wird ab dem 17. Juli Heinrich Maas-van Schingen fungieren. Er wird die Hausbesitzer darüber beraten, welche Sanierungen in welcher Reihenfolge Sinn machen und auf Fördermittel hinweisen. So sind 85 Prozent der Häuser rund um die Westfalenstraße mindestens 42 Jahre alt.

(RP)
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