Gerresheim Wasser für die Düssel soll geklärt werden

Gerresheim · Das Regenwasser der Glashüttenstraße wird bald in einem neuen Klärbecken gereinigt. Dieses entsteht derzeit in der Düsselaue nahe der Straße. Zudem wird auch ein neuer Kanal gebaut und die Düssel teilweise renaturiert.

 Wo das neue Regenklärbecken nahe der Glashüttenstraße das gesäuberte Wasser in die Düssel leitet, soll diese naturnah ausgebaut werden.

Wo das neue Regenklärbecken nahe der Glashüttenstraße das gesäuberte Wasser in die Düssel leitet, soll diese naturnah ausgebaut werden.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Es ist 17 mal 30 Meter groß und soll bald das Regenwasser rund um die Glashüttenstraße reinigen — in der Düsselaue, gut 230 Meter östlich der Straße baut die Stadt derzeit ein neues Regenklärbecken. Warum das notwendig ist, und welche weiteren Baumaßnahmen dafür geplant sind, darüber informierte der Stadtentwässerungsbetrieb in der vergangenen Sitzung der Bezirksvertretung 7.

"Das bestehende System zur Ableitung des Regenwassers an der Glashüttenstraße entspricht nicht mehr dem Standard. Denn nach den Maßgaben der EU müssen wir die Qualität aller Gewässer verbessern", begründete Klaus Hahn vom Stadtentwässerungsbetrieb den Bau des Klärbeckens. Derzeit wird das Regenwasser rund um Glashüttenstraße, Höherhofstraße und Heckteichstraße noch direkt in die Düssel und den Pillebach eingeleitet. Dabei gerät jedoch auch schnell Schmutz in die Gewässer. "Das kann Reifenabrieb, Müll oder auch Staub von den Häusern sein", erklärt Jürgen Braun, Abteilungsleiter Planung und Bau Kanalnetz des Stadtentwässerungsbetriebs.

Von eben diesem Schmutz soll das Wasser im Regenklärbecken, das sich seit November vergangenen Jahres im Bau befindet, mechanisch gereinigt werden. Dafür wird das Regenwasser in zwei Becken geleitet und bleibt darin ständig in Bewegung. "Dabei können sich die Partikel dann nach unten absetzen und das Wasser wird gesäubert", erklärt Braun. Gibt es zu viel Regenwasser, wird dieses außerdem in einem dritten Becken gesammelt. Das Becken in der Düsselaue ist nach der Kläranlage Am Quellenbusch das zweite Reinigungs-Becken in Gerresheim.

Nach der Säuberung wird das Wasser dann gleichmäßig in die Düssel abgeleitet. Dafür wird diese im Bereich des Klärbeckens renaturiert, das heißt naturnah ausgebaut. "Das wird gemacht, damit die Lebewesen an der Stelle der Düssel, wo das Wasser eingeleitet wird, eine Art Rückzugsmöglichkeit haben und nicht weggespült werden", sagt Jürgen Braun. Das sei nicht möglich, wenn der Fluss etwa durch eine gerade Betonröhre führe.

Noch eine weitere Umbaumaßnahme ist geplant: "Wir müssen einen neuen Kanal samt Düker unter der Düssel durch an der Glashüttenstraße bauen", sagt Braun. Im Oktober sollen die Bauarbeiten dafür beginnen. Wer dann mit dem Auto an der Glashüttenstraße unterwegs ist, muss mit starken Einschränkungen rechnen, denn während des Baus ist diese nur einspurig befahrbar. "Wir werden dort dann eine Baustellenampel befestigen", sagt Braun. Zusätzlich soll es eine Umleitung über die Vennhauser Allee geben. Fertig sein sollen Regenbecken und Kanal dann im Sommer 2014.

In der Bezirksvertretung 7 wurde der Bau des Beckens derweil vor allem wegen der hohen Kosten kritisiert. Denn diese belaufen sich insgesamt auf rund neun Millionen Euro und müssen komplett von der Stadt getragen werden.

(lai)
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